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FRANKFURT: Bereitschaft zur privaten Altersvorsorge nimmt ab

FRANKFURT

Bereitschaft zur privaten Altersvorsorge nimmt ab

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    Die Deutschen legen weniger Geld fürs Alter zurück, wie eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken zeigt. Viele reduzieren ihre private Altersvorsorge, geben das Geld lieber aus, statt für die Rente zu sparen. Grund dafür seien die niedrigen Zinsen, so der Bankenverband. Auch die Postbank hat ausgerechnet, dass das Vermögen von Sparern mit den derzeit extrem niedrigen Zinsen in Europa 14 Milliarden Euro an Wert verliert, weil die Zinsen nicht einmal die Inflation von derzeit 1,4 Prozent ausgleichen. Das verändert offenbar die Sparlust der Deutschen – auch für die private Altersvorsorge.

    „Alte Altervorsorgeverträge versprechen den Sparern eine noch höhere Verzinsung“, sagt Niels Nauhauser, Rentenexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Die neueren passen sich dem aktuellen Niveau an.“ Mit entsprechend schmaleren Ertragsaussichten. „Wer in Niedrigzinszeiten höhere Renditen haben will, muss beim Geldanlegen mehr Risiken in Kauf nehmen“, sagt Nauhauser. Oder er müsse die niedrigen Zinsen akzeptieren und auf bessere Zeiten warten. Auch könnten Verbraucher ihre Ausgaben für die Altersvorsorge senken, indem sie teure Produkte der Lebensversicherungen meiden. „Wer sich auskennt, sollte frei sparen und sein Geld selbst investieren. Denn wer eine Lebensversicherung abschließt, bezahlt von seinen Beiträgen natürlich immer auch die Gewinne des Versicherungsunternehmens“, sagte Nauhauser. Auch Riester-Versicherungen seien durch die Vermittlungskosten relativ teuer. „Wie lohnend die staatliche Förderung für den Einzelnen ist, muss man individuell durchrechnen.“

    Viele Angebote seien kaum zu durchschauen, kritisiert der Verbraucherschützer. „Das macht es in Deutschland sehr schwer, privat gut fürs Alter vorzusorgen.“ Gerade kommende Rentner-Generationen müssten aber privat vorsorgen – und am besten noch eine Betriebsrente in Aussicht haben. Denn bis 2030 soll das Rentenniveau bei nur 43 Prozent des Durchschnittsgehaltes des jeweiligen gesetzlich Rentenversicherten liegen; heute liegt es bei 50 Prozent.

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