Fünf Monate vor dem Start des neuen europäischen Zahlungssystems Sepa warnt die Bankengewerkschaft DBV vor Problemen bei Überweisungen durch Personalengpässe bei den Banken. „Ohne zusätzliches Personal droht das Chaos“, so DBV-Vorstand Stephan Szukalski. Die Finanzinstitute seien auf die Umstellung auf die neuen europäischen Kontonummern (IBAN) nicht ausreichend vorbereitet. Viele der neuen Belege müssten manuell nachbearbeitet werden, doch schon jetzt seien die entsprechenden Abteilungen in den Banken überlastet. Sollten die Angestellten den zusätzlichen Aufwand nicht abarbeiten können, drohten Verzögerungen bei der Abwicklung von Überweisungen, warnt die Gewerkschaft.
Nach einer Umfrage unter Finanzinstituten sieht auch die Finanzaufsicht Bafin Probleme auf die Branche zukommen: „Die IT-Systeme, die die Zahlungsdienstleister für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs nutzen, müssen technisch angepasst werden. Die Zeit, die nach den letzten Abschlussarbeiten bis zur endgültigen Umstellung am 1. Februar 2014 verbleibt, ist nach Ansicht der Bafin sehr knapp“, berichteten die Aufseher am Donnerstag. Besonders brisant dürfte das Problem in den Banken nach Ansicht der DBV zum Jahreswechsel hin werden.
Sepa und IBAN
Vom Februar an dürfen Kreditinstitute Überweisungen und Lastschriften von Unternehmen und Vereinen nur noch im Sepa-Format mit den internationalen Kontonummern IBAN bearbeiten. Die neue Kontonummer ist in Deutschland mit 22 Stellen länger als die bisherige: Sie kombiniert die alte Kontonummer mit der Bankleitzahl, dazu kommt ein Länder- und ein Sicherheitscode. Privatkunden können IBAN bereits verwenden, sie müssen es aber erst ab 2016. Text: dpa