Der Dachorganisation der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken droht möglicherweise ein Abrechnungsskandal. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Untreue gegen den Präsidenten des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), Stephan Götzl. Wie ein Sprecher der Behörde am Dienstag mitteilte, werde geprüft, ob Götzl „unberechtigt privat veranlasste Aufwendungen“ über den Genossenschaftsverband abgerechnet habe.
Der Verband wollte sich nicht zu den Ermittlungen oder der Zukunft ihres obersten Repräsentanten äußern. Götzl ließ ausrichten, er wolle ebenfalls nicht Stellung nehmen. Zugleich sicherte der Verband der Staatsanwaltschaft Hilfe zu: Man werde die Ermittlungen „vollumfänglich unterstützen und dazu beitragen, die im Raum stehenden Vorwürfe aufzuklären“, sagte ein Sprecher. Götzl war vor seinem Wechsel zum GVB 2005 Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw). Der Verband vertritt die Interessen der genossenschaftlichen Unternehmen in Bayern, darunter auch die Volks- und Raiffeisenbanken.