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WÜRZBURG: Gute Aussichten für Anleger

WÜRZBURG

Gute Aussichten für Anleger

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    Die Wirtschaft ist weiter auf Wachstumskurs, die Unternehmensgewinne dürften weiter steigen. Zeit also, Aktien zu kaufen?
    Die Wirtschaft ist weiter auf Wachstumskurs, die Unternehmensgewinne dürften weiter steigen. Zeit also, Aktien zu kaufen? Foto: Foto: Thinkstock

    Wie mache ich mehr aus meinem Geld? Welche Anlagen lohnen sich? Wie sind die Aussichten für 2018? Fragen zur Geld- und Vermögensanlage beantworteten vier Experten vom Bundesverband deutscher Banken bei unserer Telefonkation für Leser.

    Wir möchten 50 000 Euro für zwei Jahre anlegen. Sollen wir Wertpapiere kaufen, um noch einen Zins zu bekommen?

    Für eine Wertpapieranlage sollten Sie einen längeren Anlagehorizont haben, in der Regel von etwa fünf Jahren oder mehr. Für zwei Jahre ist normalerweise ein Festgeld oder eine Spareinlage zu empfehlen, auch wenn es dafür derzeit kaum noch eine Verzinsung gibt.

    Wie schätzen Sie die Aussichten für deutsche Aktien in 2018 ein?

    Die Wirtschaft ist weiter auf Wachstumskurs. Die Unternehmensgewinne dürften weiter steigen. Solange von politischer Seite keine bösen Überraschungen kommen, sind die Aussichten für den deutschen und europäischen Aktienmarkt im nächsten Jahr erfreulich.

    Der DAX ist bei über 13 000 Punkten und damit auf Rekordniveau. Soll man noch in Aktien investiert bleiben?

    Für langfristig orientierte Anleger bleiben Aktien interessant. Erstens sind Aktien gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis im Schnitt nicht überteuert. Zum zweiten sind festverzinsliche Wertpapiere angesichts der extrem niedrigen Zinsen nach wie vor kaum eine attraktive Alternative. Aktienanleger müssen allerdings mit Kursrückschlägen rechnen.

    Wohin entwickelt sich der Goldpreis? Sollte man jetzt Geld in Gold anlegen?

    Wie sich der Goldpreis entwickelt, kann niemand vorhersehen. Da Gold keinen Zins bringt, bedeutet ein Goldkauf letztlich eine Spekulation auf einen steigenden Goldpreis. Einen kleinen Teil seines Vermögens in Gold anzulegen, beispielsweise drei bis fünf Prozent, kann jedoch zu einer sinnvollen Vermögensstreuung grundsätzlich dazu gehören, zumal wenn es den Anleger beruhigt, da Gold ja als Krisenmetall gilt.

    Wir möchten Gold kaufen. Eignen sich Krügerrands zur Goldanlage?

    Grundsätzlich ja, aber denken Sie an eine sichere Aufbewahrung, am besten in einem gut geschützten Tresor. Wenn Sie keinen eigenen besitzen, kann ein Banksafe hilfreich sein. Der Kauf vieler gängiger Goldmünzen ist in Deutschland mehrwertsteuerfrei.

    Ist ein Verkaufsgewinn von Goldbarren und Goldmünzen steuerfrei?

    Ja, wenn Sie die Goldbarren und Goldmünzen länger als ein Jahr besitzen.

    Unser Geld liegt auf Sparkonten. Wie können wir den Kaufkraftverlust durch Inflation verhindern?

    Mit Spareinlagen ist da nichts zu machen. Hier liegt die Verzinsung deutlich unter der Inflationsrate. Ganz ohne Risiko ist der Kaufkrafterhalt aber auch kaum zu erreichen. Die Erfahrung zeigt, dass insbesondere mit Aktien langfristig eine Rendite erzielbar ist, die über der Inflation liegt. Um eine Aktienanlage breit zu streuen – das ist wichtig, um Kursrisiken zu mindern – kann man statt in Einzelaktien in Aktienfonds anlegen. Besprechen Sie das mit Ihrem Berater.

    Sind Aktien nicht zu riskant? Es kann ja immer zu einem Börsencrash kommen …

    Wer in Aktien investiert, muss Kursschwankungen aushalten können. Obwohl es immer wieder Börsencrashs gegeben hat, sind Aktien langfristig bis heute die renditestärkste Anlageform. Wer langfristig breit gestreut in Aktien investiert war, konnte bis heute trotz regelmäßiger und teilweise auch kräftiger Kurskorrekturen durchschnittliche jährliche Renditen von etwa vier bis sieben Prozent erzielen. Wie Sie am besten in Aktien anlegen können und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen, klären Sie am besten in einem Gespräch mit Ihrem Berater.

    Kommt nächstes Jahr die Zinswende?

    Nach einer wirklichen Zinswende sieht es derzeit nicht aus. Die Europäische Zentralbank hat erklärt, den Leitzins auf absehbare Zeit nicht anheben zu wollen. Das Zinsniveau dürfte daher 2018 und darüber hinaus niedrig bleiben.

    Ich möchte 100 Euro monatlich für mein zweijähriges Patenkind auf die hohe Kante legen. Auf dem Sparbuch gibt es keinen Zins mehr. Welche Anlage würden Sie empfehlen?

    Wenn Sie Rendite haben möchten, sollten Sie an einen Sparplan mit Aktienfonds denken. Hier bestehen auf längere Sicht attraktive Renditechancen. Dabei müssen Sie sich nicht auf eine Laufzeit festlegen. Sie können auch jederzeit entscheiden, die Sparrate zu erhöhen, zu senken oder damit auszusetzen.

    Wir haben Aktien 2010 gekauft und möchten nun Gewinne realisieren. Sind die steuerpflichtig?

    Für Privatanleger sind Veräußerungsgewinne von Aktien steuerfrei, wenn diese vor dem 1. Januar 2009 erworben wurden. Sie müssten also bei 2010 erworbenen Aktien Kursgewinne, die Sie bei einem Verkauf erzielen, grundsätzlich versteuern, wenn der Sparer-Pauschbetrag von 801 Euro für Kapitalerträge pro Person bereits anderweitig ausgenutzt ist.

    Wie lege ich 300 000 Euro am besten an?

    Das hängt von Ihren Anlagewünschen und Ihrer Risikomentalität ab. Grundsätzlich ist eine breite Streuung empfehlenswert. Sprechen Sie mit Ihrem Berater, der gemeinsam mit Ihnen ein maßgeschneidertes Anlagekonzept entwickeln kann.

    Wir haben etwa 20 Prozent Spareinlagen, 20 Prozent Mischfonds, knapp 50 Prozent breit gestreut in Aktien. Ist das gut so?

    Wenn die Vermögensstruktur Ihren Vorstellungen und Ihrer Risikoneigung entspricht, ist kaum etwas dagegen einzuwenden. Aktien sind langfristig die Renditebringer, haben aber Kursrisiken. Wichtig ist auch ein ausreichendes Liquiditätspolster für Notfälle.

    Ich möchte mit ETFs sparen, aber meine Bank bietet mir das nicht an. Was tun?

    Machen Sie sich den Wettbewerb zunutze. Suchen Sie eine andere Bank auf, die auf Ihre Vorstellungen eingeht.

    Soll ich meine offenen Immobilienfonds verkaufen und stattdessen dafür Gold kaufen?

    Dann würden Sie von einem risikoarmen Anlageprodukt mit regelmäßigen Ausschüttungen in ein schwankungsreiches Anlageprodukt ohne regelmäßige Zinsen wechseln. Überlegen Sie sorgfältig, ob Sie das wirklich wollen.

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