Um etwa ein Viertel ist seit März der Rohölpreis gesunken: von gut 120 Dollar pro Barrel (159 Liter) auf derzeit gut 90 Dollar. Folge: Heizöl ist momentan mit Preisen um die 85 Euro für 100 Liter so günstig wie das letzte Mal vor neun Monaten. Derzeit sei daher, sagt Johannes Heinritzi, „der richtige Zeitpunkt, den Tank voll zu machen und für den nächsten Winter vorzusorgen“. Wie sich der Preis in den kommenden Wochen und Monaten entwickle, das könne niemand voraussagen. Der Mann, der heute schon an die nächste Heizperiode denkt, ist Vorsitzender des Bayerischen Brennstoff- und Mineralölhandels-Verbandes (BBMV).
Gemeinsam mit den Verbänden aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen hat der BBMV zur Jahrestagung des mittelständischen Energiehandels im Congress Centrum Würzburg (CCW) eingeladen. Über 200 Händler und Branchenexperten diskutieren bis einschließlich Freitag nicht zuletzt ein Thema: Wie kann der Brennstoff- und Heizölhandel die Energiewende meistern?
Doch Heinritzi zeigte sich am Donnerstag gegenüber dieser Zeitung optimistisch. Es gebe bereits Händler, die das erkannt hätten und sich den Herausforderungen stellen würden. Vom Heizölhändler zum Energiehändler und -berater, dies sei der Weg, den die Branche gehen müsse. Doch leider sei gerade vonseiten der Verbraucher die Nachfrage noch nicht so gut, wie erwartet.
So hätten sich viele Verbraucher im unüberschaubaren Förderwirrwarr verirrt. Die Folge: „Der Kunde“, so Heinritzi, „ist total verunsichert. Viele warten noch ab, was passiert.“
Aus Sicht des Handels gehe es nun nicht zuletzt darum, dem Kunden zu erklären, dass, so Heinritzi, „eine moderne Ölheizung zukunftsfähig ist“. So ließe sich mit einer modernen Öl-Brennwerttherme der Heizölverbrauch um bis zu 50 Prozent senken. Und in Kombination mit einer Solaranlage für die Warmwasserversorgung – einer sogenannten Hybrid-Heizung – habe der Verbraucher eine bezahlbare, energiesparende und zukunftsfähige Heizung.