Nach dem Überraschungscoup von Fresenius wollen die Bad Homburger den Mitarbeitern von Rhön-Klinikum die Angst vor Kündigungen nehmen. „Wir haben ihre Klinik nicht gekauft, um Personal zu kündigen und die Klinik dann zu schließen“, schrieb der Chef der Fresenius-Tochter Helios, Francesco De Meo, in einem Brief an die Mitarbeiter von Rhön-Klinikum. Die Tarifverträge von Rhön würden weiter gelten, versicherte De Meo.
Nachdem Fresenius die Übernahme der Kliniken Mitte September für gut drei Milliarden Euro angekündigt hatte, zeigte sich die Gewerkschaft ver.di besorgt. Sie sieht tausende Stellen in Gefahr: „Von den 30 000 Arbeitsplätzen sind in den nächsten Jahren bis zu 7000 gefährdet“, hatte ver.di-Experte Uwe Ostendorff vergangenes Wochenende der „Wirtschaftswoche“ gesagt. Bei Fresenius heißt es, diese Aussage entbehre jeder Grundlage.
Bei den anstehenden Tarifverhandlungen stelle sich die Frage, ob und in welchem Umfang standortbezogene Tarifverträge bei Rhön erhalten bleiben oder in einen Konzerntarifvertrag überführt werden sollten, schrieb De Meo weiter. Der Helios-Tarifvertrag sei in einzelnen Punkten besser als andere Tarifverträge im Bundesgebiet, sagte eine Helios-Sprecherin.