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Immobilien auf dem Börsen-Parkett

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Immobilien auf dem Börsen-Parkett

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    Während die Politik seit geraumer Zeit in ihrer Diskussion über die Zulassung neuer Finanzmarktinstrumente auf der Stelle tritt, fordern Investoren immer lauter flexible und transparente Anlageformen. Sie setzen dabei auf die international bewährten börsennotierten Immobilienfirmen, die so genannten REITs.

    Deren Einführung auf dem deutschen Markt würde nach Ansicht von Experten die Wahrnehmung des deutschen Aktien- und Immobilienmarktes bei den finanzstarken Investoren jenseits des Atlantiks verbessern und Investitionsströme nach Deutschland lenken. "Der Grund dafür ist vor allem, dass REIT ein international akzeptiertes Finanzmarktinstrument ist, das die Transparenz im Immobilienmarkt erhöht", sagt Jürgen Schäfer, Vorstandsmitglied bei der Feri Vermögensverwaltung. Er geht davon aus, dass REITs im zweiten Halbjahr 2006 in Deutschland eingeführt werden.

    Deutsche Firmen wiederum würden ebenfalls von der Zulassung profitieren, prognostizierten Experten, weil sie historisch bedingt mehr Immobilien in ihren Bilanzen stehen hätten als Unternehmen in anderen Industrieländern. Ein Börsenlisting würde den Konzernen die Möglichkeit geben, diese Immobilienanlagen zu Geld zu machen. Die Initiative Finanzplatz Deutschland schätzt dieses Bilanzvermögen der 30 Dax-Firmen auf etwa 80 Milliarden Euro.

    Die zuletzt milliardenschweren Abflüsse aus deutschen Immobilienfonds haben Branchenexperten zufolge nichts mit einem nachlassenden Interesse an Immobilien als Wertanlage zu tun. "Die Anleger ziehen ihr Geld ab, weil sie den Fonds nicht trauen, und nicht, weil sie kein Interesse mehr an Immobilien haben", kommentierte ein Sprecher der größten deutschen Immobilienbank Eurohypo. Das Investoreninteresse an deutschen Immobilien sei sehr groß und werde wohl weiter steigen, meint auch Michael Heise, Chef-Volkswirt der Allianz-Gruppe.

    Die US-Bank Citigroup hebt den deutschen Markt in ihrem jüngsten REITs-Strategie-Report als besonders viel versprechend hervor. Das aktuelle Preisniveau sei sehr niedrig, und daher "könnten die Erträge aus dem deutschen Immobilienmarkt sehr üppig ausfallen", heißt es.

    Stichwort

    REITs
    Real Estate Investment Trusts sind
    börsennotierte Firmen, die aus-
    schließlich in Immobilien investie-
    ren und ihren Gewinn nahezu voll-
    ständig ausschütten. Die Gesell-
    schaften zahlen keine Unterneh-
    menssteuer, stattdessen werden
    die Anleger entsprechend ihrer
    Erträge besteuert. Experten sehen
    das Marktpotenzial für dieses neue
    Finanzierungsinstrument im hohen
    zweistelligen Milliardenbereich.

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