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ESSEN: Karstadt mit 131 Millionen Euro Verlust

ESSEN

Karstadt mit 131 Millionen Euro Verlust

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    Die Karstadt-Beschäftigten müssen weiter um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze bangen. Die mit Spannung erwarteten Beratungen des Aufsichtsrats über die neuen Sanierungspläne, die ursprünglich für diesen Donnerstag vorgesehen waren, sind nach dem Eigentümerwechsel verschoben worden. Wie Karstadt am Dienstag mitteilte, hat das Kontrollgremium die Sitzung abgesagt, ein neuer Termin stehe noch nicht fest.

    Es solle gewartet werden, bis das Bundeskartellamt die Übernahme der angeschlagenen Warenhauskette durch die Signa-Gruppe des österreichischen Immobilieninvestors René Benko freigegeben habe, hieß es in Essen. Außerdem müssten mit dem Besitzerwechsel auch die Vertreter des früheren Eigentümers Nicolas Berggruen in dem Gremium durch Vertreter Benkos ersetzt werden.

    Aufsichtsratschef Stephan Fanderl betonte: „Wir werden die Sanierung der Karstadt Warenhaus GmbH zügig und entschlossen angehen. Aber wir können der Entscheidung der Kartellbehörde nicht vorgreifen.“

    Nur wenige Tage nach dem Einstieg Benkos bei Karstadt kam es am Montag auch zu ersten Veränderungen in der Führungsspitze der Warenhauskette. Arbeitsdirektor Kai-Uwe Weitz, der Karstadt nach dem überraschenden Weggang von Eva-Lotta Sjöstedt zusammen mit Finanzvorstand Miguel Müllenbach leitete, verlässt den Konzern „in beiderseitigem Einvernehmen“, wie Karstadt mitteilte. Seine Aufgaben würden vorläufig von Müllenbach mitübernommen.

    Spekulationen, wonach Benko auf Dauer eine Fusion von Karstadt mit dem Rivalen Kaufhof zu einer „Deutschen Warenhaus AG“ anstrebe, stießen beim Konkurrenten auf wenig Interesse. „Wir diskutieren diese Option nicht“, sagte Kaufhof-Sprecher Gerd Koslowski dem „Tagesspiegel“. Daran habe sich „auch nach dem Eigentümerwechsel nichts geändert“.

    Unterdessen macht der jüngste Jahresabschluss deutlich, wie tief der Konzern in der Krise steckt. Erst im Geschäftsjahr 2016/2017 erscheine „erstmals ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit als realistisch“, heißt es in dem in dieser Woche im Bundesanzeiger veröffentlichte Bericht über das Geschäftsjahr 2012/2013. Für das abgelaufene Geschäftsjahr wies das Unternehmen darin einen Jahresfehlbetrag von 131 Millionen Euro aus. Auch für das laufende Geschäftsjahr erwartet Karstadt demnach „einen Verlust in knapp dreistelliger Millionenhöhe“. Der Jahresabschluss wurde allerdings bereits im April verfasst, also vor dem jüngsten Eigentümerwechsel.

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