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ESSEN: Karstadts Zukunft ist ungewiss

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Karstadts Zukunft ist ungewiss

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    Karstadt-Filiale in Düsseldorf: Dem Handelskonzern steht ein harter Sanierungskurs bevor. Martin Gerten, dpa
    Karstadt-Filiale in Düsseldorf: Dem Handelskonzern steht ein harter Sanierungskurs bevor. Martin Gerten, dpa Foto: Foto:

    Im Sommer hat René Benko die angeschlagene Warenhauskette Karstadt übernommen, zwei Monate später fürchtet die Belegschaft das Schlimmste. Die angeschlagene Kaufhauskette Karstadt steckt tief in den roten Zahlen.

    Wie schlecht geht es Karstadt?

    Ziemlich schlecht. Die Karstadt Warenhäuser schreiben seit Jahren rote Zahlen. Allein in den Geschäftsjahren 2011/2012 und 2012/2013 summierten sich die Verluste der Karstadt Warenhaus GmbH unter dem Strich auf fast 300 Millionen Euro. Und auch in dem Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 verbrannte das Unternehmen Geld, wie Interimschef Miguel Müllenbach in einem dem Branchenfachblatt „Der Handel“ vorliegenden Brief an die Karstadt-Mitarbeiter berichtete.

    Was sind die Ursachen für den Niedergang von Karstadt?

    Das Modell Warenhaus hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Glanz verloren. Einkaufszentren wie die „Mall of Berlin“ oder das „Centro“ in Oberhausen erscheinen vielen Verbrauchern attraktiver. Außerdem haben sich Konkurrenten wie H&M, Zara und zuletzt Primark mit preiswerten, schnell wechselnden Kollektionen einen immer größeren Teil des Einkaufsbudgets der Verbraucher gesichert. Und auch auf den boomenden Online-Handel hat das Unternehmen bislang keine Antwort gefunden. Zusätzlich setzten Managementfehler dem Unternehmen stark zu.

    Was ist schief gelaufen an der Unternehmensspitze?

    Vier Jahre lang gehörte Karstadt dem deutsch-amerikanischen Investor Nicolas Berggruen. Im Rückblick erscheinen sie als verlorene Jahre für Karstadt. Die meisten Handelsexperten sind sich einig, dass bei dem Traditionsunternehmen in dieser Zeit viel zu wenig investiert wurde. Doch auch bei der Personalpolitik hatte Berggruen eine unglückliche Hand. Der von ihm berufene, bis Ende 2013 amtierende Karstadt-Chef Andrew Jennings versuchte, Karstadt ein jugendlicheres Image zu verpassen. Er setzte auf neue trendige Marken und gab ganze Sortimentsbereiche wie etwa Elektronik auf. Das verschreckte die ältere Stammkundschaft. Neue Zielgruppen wurden dennoch nicht im erhofften Umfang erreicht.

    Wie könnte Karstadts Zukunft aussehen?

    Eine schwierige Frage. Nach der ersten Aufsichtsratssitzung nach dem Eigentümerwechsel stand lediglich fest, dass Filialschließungen für die Konzernspitze kein Tabu mehr sind. Konkrete Beschlüsse wurden aber zunächst nicht gefasst. Dabei hatte Karstadt-Aufsichtsratschef Stephan Fanderl bereits vor einigen Monaten signalisiert, das Unternehmen mache sich „berechtigte Sorgen um die Profitabilität von mehr als 20 Häusern“.

    Ist also bald mit einer Schließungswelle zu rechnen?

    Nicht unbedingt. Handelsexperte Hessert etwa glaubt nicht, „dass die Karstadt-Führung kurz vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft eine große Zahl von Filialschließungen ankündigt“. Wenn überhaupt werde es einige wenige große Verlustbringer treffen.

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