1894 war das Jahr, in dem der Arzt und Bakteriologe Alexandre Yersin den Erreger der Pest entdeckte. Das Jahr, in dem in New York der erste Kinetoskop-Salon eröffnet wurde, in dem Besucher in Schaukästen Filme betrachten konnten. Und das Jahr, in dem die erste Ausgabe der Fachzeitzeitschrift „MM Maschinenmarkt“ wurde veröffentlicht.
Im vergangenen Jahr feierte das Magazin nun 120-jähriges Bestehen und am Donnerstag endete das Jubiläumsjahr mit einer Gala im Würzburger Vogel Convention Center. 200 Gäste waren gekommen. Vertreter aus Wirtschaft und Industrie waren ebenso darunter wie Redakteure und Leser des beim Würzburger Verlag Vogel Business Media publizierten Fachmagazins.
Carl Gustav Vogel gründete die Zeitschrift in einer Zeit, in der die Industrialisierung in Deutschland mit großen Schritten voranschritt. Daher sei die Geschichte von „MM Maschinenmarkt“ eng verwoben mit der Geschichte der deutschen Wirtschaft, so Peter Bofinger. Der Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg und Mitglied der fünf Wirtschaftsweisen war Gastredner bei der Veranstaltung. Er blickte zurück auf die zum Teil bewegte Geschichte des Magazins und lobte dabei dessen internationale Ausrichtung. – in einer Zeit als es den Begriff „Globalisierung“ noch gar nicht gegeben habe. „,MM Maschinenmarkt‘ zeigt, dass man sich nicht vor der Globalisierung fürchten muss.“ Doch „MM Maschinenmarkt“ feierte an diesem Abend nicht nur sich selbst“. Insgesamt zwölf Firmen, die in der Vergangenheit mit ihren Entwicklungen die Industrie vorangetrieben haben, wurden ebenfalls geehrt. Sie wurden mit dem Award „Meilenstein der Industrie“ ausgezeichnet.
Zu den Gewinnern zählte unter anderem SKF Schweinfurt, ohne deren „Kugellager würde heutzutage in der Industrie gar nichts gehen“, erklärt Gunter Schunk, Leiter des Bereichs Corporate Communications bei Vogel Business Media. So werde denen auf die Schulter geklopft, ohne die es das Fachmagazin nicht seit 120 Jahren geben würde. Dabei ist die Idee, „die DNA“, wie Schunk es nennt, in all den Jahren gleich stets geblieben. Carl Gustav Vogel wollte eine Plattform für das Fachpublikum der Industrie schaffen. Das ist ihm gelungen. „Wir können den richtigen Menschen die richtigen Informationen zuspielen, sodass sie richtig entscheiden können“, sagt Schunk. Heute erscheint „MM Maschinen markt“ in 13 Ländern, unter anderem in Indien, Korea und China. Die Auflage des Magazins beträgt jährlich 6 Millionen. Auf das Erfolgsrezept des Magazins angesprochen, sagt Schunk: Einerseits spiele die lange und hohe Bekanntheit des Mediums und das daraus resultierende Vertrauen der Leser und Kunden eine Rolle. Darüber hinaus habe sich das Magazin, wenn es notwendig war, immer wieder neu erfunden. So erscheint „MM Maschinenmarkt“ nicht nur als Printprodukt. Die Bereiche Digitales, Events und Service gehören ebenfalls zum Konzept.
Und selbst nach 120 Jahren stockt der Innovationsanspruch nicht. Daher wurde am Ende des Galabends das neue „MM Maschinenmarkt“-Heft vorgestellt. Nach einer Repositionierung sei das Printmedium nun stärker wirtschaftlich orientiert, so Schunk.