Der älteste Druckmaschinenhersteller der Welt muss seit Jahresbeginn mit deutlich weniger Umsatz klarkommen: Um ein Viertel schrumpften die Einnahmen der Koenig & Bauer AG in Würzburg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den ersten neun Monaten gingen 15 Prozent weniger Aufträge ein, teilte das im S-Dax notierte Unternehmen am Mittwoch mit.
Neben der Corona-Krise führen die Würzburger eine einmalige, bilanztechnische Verschiebung von 52,5 Millionen Euro Umsatz ins kommende Jahr als Begründung für die Talfahrt an. Das operative Ergebnis (Ebit) des dritten Quartals habe ein Minus von 61,3 Millionen Euro.
Wie die Aussichten von Koenig & Bauer sind
Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann geht davon aus, dass die wirtschaftliche Lage bis zum Jahreswechsel wegen Corona heikel bleiben wird. "Für das Geschäftsjahr 2020 erwarten wir für den Konzern Umsatzerlöse zwischen 900 und 950 Millionen Euro." 1,2 Milliarden Euro waren es 2019.

1,3 Milliarden Euro Umsatz sollen es in vier Jahren sein. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Bolza-Schünemann auf das konzerninterne Programm "Performance 2024", mit dem pro Jahr bis zu 100 Millionen Euro Kosten gespart werden sollen. Ende September hatte Koenig & Bauer in diesem Zusammenhang die Streichung von bis 900 Arbeitsplätzen - 240 bis 290 davon in der Zentrale in Würzburg - angekündigt. Dort arbeiten derzeit 1700 Menschen, 5800 sind es insgesamt in dem weltweit agierenden Konzern.
Nach Unternehmensangaben soll "Performance 2024" auch dazu beitragen, dass Koenig & Bauer "führender Anbieter" von Maschinen für Verpackungs- und Wertpapierdruck bleibe. Der Konzern hatte gerade in diesen Bereichen in der jüngsten Vergangenheit Auftrieb.