Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten
Main-Post Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Künstliche Intelligenz: Schiff zeigt, was heute möglich ist

Würzburg

Künstliche Intelligenz: Schiff zeigt, was heute möglich ist

    • |
    • |
    Virtual Reality: Auf dem Ausstellungsschiff MS Wissenschaft, das noch bis Donnerstag (3. Oktober) in Würzburg am Main liegt, kann man das Thema Künstliche Intelligenz spielerisch erleben. 
    Virtual Reality: Auf dem Ausstellungsschiff MS Wissenschaft, das noch bis Donnerstag (3. Oktober) in Würzburg am Main liegt, kann man das Thema Künstliche Intelligenz spielerisch erleben.  Foto: Johannes Kiefer

    Gesichtserkennung bei Fotos auf dem Smartphone, automatische Worterkennung beim Schreiben auf WhatsApp, personalisierte Werbung, selbstfahrende Autos: Künstliche Intelligenz (KI) ist schon heute Teil unseres Alltags. Auf dem Ausstellungsschiff MS Wissenschaft, das noch bis Donnerstag, 3. Oktober, in Würzburg am Viehmarkt unterhalb der Friedensbrücke liegt, kann man sich über Künstliche Intelligenz informieren und darüber, wohin die Reise gehen könnte.

    Schon vor mehr als 500 Jahren versuchten Wissenschaftler, menschen- oder tierähnliche Automaten zu bauen. "Einige sahen echten Lebewesen sehr ähnlich. Manche konnten durch eine Mechanik oder eine versteckte Person im Inneren bewegt werden, Musik machen oder sogar die Verdauung nachstellen", erklärt Helena Häußler. Sie arbeitet als Lotsin an Board der MS Wissenschaft.

    Intelligent waren diese Systeme von damals jedoch noch nicht. Die Voraussetzungen für echte KI werden erst im 20. Jahrhundert entwickelt: schnelle digitale Computer, neuronale Netze und Algorithmen. "KI kann selbstständig lernen, das macht sie so besonders", sagt Häußler.

    Wie Programmieren geht, kann man auf dem Ausstellungsschiff MS Wissenschaft in Würzburg ausprobieren. 
    Wie Programmieren geht, kann man auf dem Ausstellungsschiff MS Wissenschaft in Würzburg ausprobieren.  Foto: Johannes Kiefer

    Die meisten Daten werden vom Menschen selbst erzeugt

    Mit dem richtigen Algorithmus und riesigen Datenmengen kann KI selbstständig lernen oder von Menschen trainiert werden. Das und vieles mehr erfährt der Besucher auf dem 100 Meter langen Binnenfrachtschiff, das seit 18 Jahren als MS Wissenschaft – immer passend zum jeweiligen Jahr der Wissenschaft – unterwegs ist.

    Eine KI lernt anhand von unzähligen Daten, zum Beispiel Bildern oder Tondateien. Diese müssen eindeutig markiert oder kategorisiert sein, damit die KI sie zuordnen, erkennen und als Basiswissen nutzen kann. Und woher stammen die Daten? "Viele Daten werden von Menschen erzeugt. Man produziert sie selbst – indem man soziale Medien nutzt, sein Konto online verwaltet oder im Internet einkaufen geht", erklärt die Lotsin.

    undefined

    An 34 Stationen im Schiffsbauch erfährt man alles über Künstliche Intelligenz. Zum Beispiel, dass 1822 die erste Rechenmaschine, ein Vorläufer des heutigen Computers, erfunden wurde. Oder dass die britische Mathematikerin Ada Lovelace dieses Potential erkannte und 1843 erste Programme, sogenannte Algorithmen, dafür schrieb.

    Wie heute Programmieren geht, kann man selbst ausprobieren. "Duett von Mensch und Maschine", heißt eine weitere Mitmach-Station: An einem E-Piano kann der Besucher mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz Musik machen. Man spielt eine Melodie an, der Computer nimmt diese auf und interpretiert sie weiter, baut das Ganze zu einem richtigen Musikstück aus.

    Die Autorin June Perry alias Marion Meister hat über KI einen Jugendthriller geschrieben: LifeHack – Dein Leben gehört mir, erschienen im Arena Verlag.
    Die Autorin June Perry alias Marion Meister hat über KI einen Jugendthriller geschrieben: LifeHack – Dein Leben gehört mir, erschienen im Arena Verlag. Foto: Johannes Kiefer

    Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, sieht KI als "Treiber unserer Wirtschaft und des Fortschritts. Sie kann uns unseren Alltag erleichtern. Wie wir unsere Zukunft mit KI gestalten, haben wir selbst in der Hand". Ist das wirklich so?

    Die Autorin June Perry hat mit "LifeHack – Dein Leben gehört mir" über dieses Thema einen Zukunftsthriller geschrieben, den sie am Dienstag auszugsweise vor Schülern las. Es geht darin um Ada (benannt nach Ada Lovelace) – eine KI, die sich selbstständig macht. "Ihr reicht es nicht, eine gefühllose Konstruktion aus Bits und Bytes zu sein. Sie will frei sein, sie will ein Mensch sein", sagt die Autorin.

    Unsere Serie zeigt, was sich bei Künstlicher Intelligenz in Mainfranken tut. Nächste Folge: Wie man mit KI Geschäfte machen kann - am Beispiel des Würzburger Unternehmens Botfriends. Alle Beiträge zur Serie finden Sie unter www.mainpost.de/ki

    MS Wissenschaft Die Ausstellung Künstliche Intelligenz auf der MS Wissenschaft ist für Kinder ab zehn Jahren geeignet. Bei freiem Eintritt erleben Besucher an Bord des ehemaligen Frachters, wie KI heute schon Teil unseres Alltags ist. Sie dürfen KI trainieren oder an einer simulierten Fahrt in einem autonomen Auto teilnehmen. Die Exponate  kommen direkt aus der aktuellen Forschung. Das Wissenschaftsschiff hat täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Kostenlos wird täglich um 17 Uhr durch die Ausstellung geführt. In dem Jugendbuch von June Perry, LifeHack - Dein Leben gehört mir (Arena Verlag, 15 Euro) geht es um eine KI, die sich selbständig macht. Als sie Ada das erste Mal begegnet, steht Ellie quasi sich selbst gegenüber – ihrer Doppelgängerin. Ada ist so cool und mutig, wie Ellie es selbst gern wäre. Aber Ada ist Ellies lebendig gewordener Albtraum: Denn sie ist eine Software und gekommen, um Ellies Leben zu übernehmen. In dem Buch geht es um die Chancen und Gefahren von KI, geschrieben für Jugendliche ab 14 Jahre.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden