(ddp) Die Finanzmarktkrise beschäftigt mittlerweile auch die deutsche Justiz. Das Frankfurter Landgericht muss sich seit Freitag mit den Auswirkungen der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers befassen. Ein Rentnerehepaar fühlt sich von der Frankfurter Sparkasse (Fraspa) schlecht beraten.
Das Paar aus Bad Soden kauften 2007 auf Empfehlung der Sparkasse für 12 000 Euro Lehman-Zertifikate, die nach der Insolvenz der Bank nun nichts mehr wert sind. Die Sparkasse lehnte vor Gericht einen Vergleich ab.
Bei einer Beratung habe die Sparkasse den beiden einen achtseitigen Flyer ausgehändigt, in dem die Vorteile von Lehman-Zertifikaten ausführlich beschrieben worden seien, die Risiken dagegen nur knapp. Die Broschüre habe jährlich zehn Prozent Rendite in Aussicht gestellt und die komplette Rückzahlung des Einlagekapitals nach vier Jahren.
Die Eheleute erhielten mehrfach Anrufe von einem Berater, die Zeichnungsfrist für die Lehman-Papiere laufe bald ab, eine Entscheidung sei nötig. Im Januar 2007 legte das Rentnerpaar das Geld in den empfohlenen Zertifikaten an, im September 2008 war Lehman insolvent.