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Würzburg: Lehrstelle finden: 6 Tipps von Experten aus Mainfranken

Würzburg

Lehrstelle finden: 6 Tipps von Experten aus Mainfranken

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    So etwas vielleicht? Oder doch lieber Frisörin, Tischler oder Bäcker? Viele jungen Menschen stehen derzeit vor der Frage, wie es nach der Schule weitergeht. Lehrstellen gibt es in Mainfranken jede Menge.
    So etwas vielleicht? Oder doch lieber Frisörin, Tischler oder Bäcker? Viele jungen Menschen stehen derzeit vor der Frage, wie es nach der Schule weitergeht. Lehrstellen gibt es in Mainfranken jede Menge. Foto: www.amh-online.de

    Allmählich kommen auf viele Jugendliche die Abschlussprüfungen zu. Und damit die Frage, wie es nach der Schule weitergehen soll. Mit Hilfe von mainfränkischen Experten geben wir Tipps für das neue Ausbildungsjahr.

    Tipp 1: Welcher Beruf der passende ist

    Wer eine Ausbildung machen möchte, hat die Qual der Wahl. Allein im Handwerk können Jugendliche aus rund 130 Ausbildungsberufen wählen, wie die Handwerkskammer für Unterfranken (HWK) schreibt. Hinzu kommen zahlreiche weitere aus Industrie und Technik oder dem kaufmännischen Bereich. Hier den für sich passenden Beruf zu finden, kann schwer sein.

    Doch das ist kein Grund zum Verzagen. Neben Beratungsangeboten der Agentur für Arbeit, HWK oder IHK (siehe Tipp 2) gibt es einige digitale Eignungstests, die helfen können. Mit ihnen kann man seine eigenen Stärken und Schwächen herausfinden und bekommt Vorschläge, welche Berufe gut zu einem passen.

    Professionelle Eignungstests bieten beispielsweise die Handwerkskammern  unter www.lehrlinge-fuer-bayern.de/berufe-checker, die Industrie- und Handelskammern unter www.ihk-lehrstellenboerse.de und die Bundesagentur für Arbeit unter www.planet-beruf.de an. Auch die "AzubiWelt"-App der Agentur für Arbeit hilft, den eigenen Wunschberuf zu entdecken.

    Tipp 2: Beratungsangebote nutzen

    "Was ich immer empfehlen kann, ist, sich bei Fragen und Schwierigkeiten bei uns zu melden", sagt Andreas Geyer von der Agentur für Arbeit Würzburg. Er selbst ist als Berufsberater regelmäßig an Real- und Mittelschulen und berät Jugendliche zu ihrem weiteren Weg.

    Ein Termin bei der Berufsberatung kostet nichts und kann von jedem in Anspruch genommen werden. Auch bei individuellen Belangen wie Überbrückungsmöglichkeiten oder Problemen in der Berufsschule helfen Geyer und sein Team.

    Alternativ stehen auch die Ausbildungsexperten und -expertinnen der HWK für Unterfranken und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt Rede und Antwort. Bei der HWK kann man sich dafür sogar per WhatsApp melden.

    Ein Praktikum vor der Lehre sollte auf jeden Fall sein, raten Fachleute aus Mainfranken. Das helfe bei der Orientierung.
    Ein Praktikum vor der Lehre sollte auf jeden Fall sein, raten Fachleute aus Mainfranken. Das helfe bei der Orientierung. Foto: Getty Images

    Tipp 3: Auf Jobbörsen schauen

    Wer sich für einen Beruf entschieden hat, muss noch den passenden Ausbildungsbetrieb finden. Für Mainfranken gibt es verschiedene Online-Portale, die eine Übersicht über freie Lehrstellen bieten.

    So hat die IHK eine Lehrstellenbörse, in der man spezifisch nach Berufen und dem eigenen Wohnort filtern kann. Für Mainfranken hat die Kammer zudem die Azubi-Dating-App MIA entwickelt. Die App möchte Bewerbende und Betriebe zusammenzubringen: Von Anfang April bis Ende Mai können Interessierte 15-minütige Speed-Dates mit Unternehmen ausmachen und diese so kennenlernen.

    Auch die HWK für Unterfranken bietet eine Online-Lehrstellenbörse für freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze sowie die kostenlose App Lehrstellenradar an. Diese App besitzt noch Zusatzfunktionen wie einen Bewerbungsassistenten und eine Live-Radar-Suche mittels Augmented Reality, also visuell besonders aufbereiteten Informationen.

    Und wer sich unabhängig von den beiden Kammern informieren möchte, kann die "AzubiWelt"-App oder die klassische Jobbörse der Agentur für Arbeit nutzen. Deutschlandweit sind hier derzeit mehr als 350 000 offene Lehrstellen gemeldet.

    Tipp 4: Flexibel sein

    "Sobald man sich flexibel zeigt, bieten sich mehr Möglichkeiten und Chancen", sagt Lukas Kagerbauer, Bereichsleiter Berufsausbildung der IHK Würzburg-Schweinfurt. Das gelte vor allem für die Wahl des Arbeitgebers: "Ich empfehle niemandem, ein Jahr zu warten, nur weil der große Wunscharbeitgeber keine freie Lehrstelle hat." Im Vordergrund stehe immer der Beruf selbst.

    Barbara Hoffstadt, Leiterin der Abteilung Ausbildung der HWK für Unterfranken, sieht das ähnlich: "Bewerber sollten auf jeden Fall flexibel sein." Die Vielfalt im Handwerk biete zahlreiche Alternativen, wenn es weder mit dem Wunschberuf noch mit dem Wunscharbeitgeber klappen sollte. Und im Zweifel helfe oft ein offenes Gespräch mit den Betrieben.

    Tipp 5: Ein Praktikum machen

    "Praktika sind wahnsinnig wichtig", sagt Berufsberater Geyer von der Agentur für Arbeit. Man bekomme dadurch Praxiseinblicke in den Beruf und könne den Betrieb kennenlernen. "Und es ist Werbung in eigener Sache", fügt er an. Er wisse von einigen Unternehmen, die Praktikanten und Praktikantinnen später als Auszubildende eingestellt haben.

    Hoffstadt von der HWK für Unterfranken bestätigt das: "Viele Unternehmen im Handwerk setzen auf Praktika, um potenzielle Auszubildende kennenzulernen, ihre fachliche Eignung zu testen und herauszufinden, ob der Bewerbende ins Team passt." Jugendlichen, die verschiedene Bereiche kennenlernen oder die Entscheidung für einen Beruf oder Betrieb festigen möchten, empfiehlt sie zudem, mehrere Praktika zu machen.

    Die Dauer eines Praktikums und auch dessen Vergütung variieren von Betrieb zu Betrieb. Kurze Schulpraktika werden zwar meist nicht bezahlt, doch auch sie helfen, einen ersten Blick in einen Beruf zu bekommen.

    Tipp 6: Bei Absagen nicht aufgeben

    Freie Lehrstellen gibt es in Mainfranken einige: Allein in der Lehrstellenbörse der HWK für Unterfranken sind derzeit rund 2000 registriert. Und sowohl die HWK als auch die IHK melden jedes Jahr erneut hunderte unbesetzte Stellen. Trotzdem kann es aus den unterschiedlichsten Gründen passieren, dass Bewerbende Absagen für eine Lehrstelle bekommen.

    Kagerbauer von der IHK rät, in einem solchen Fall weiter dranzubleiben. "Es ist oft noch möglich, einen oder zwei Monate später in die Ausbildung einzusteigen", sagt er. Zumal es auch immer Betriebe gebe, die selbst eine kurzfristige Absage ihres Bewerbenden bekommen würden – und demnach spontan wieder Kapazität haben. Das Ausbildungsjahr beginnt im klassischen Sinn immer im September.

    Das gilt es bei Bewerbungen zu beachtenArt der Bewerbung: Auf einen Ausbildungsplatz bewirbt man sich in der Regel schriftlich. Heutzutage ist es Standard, seine Unterlagen per Mail zu verschicken oder über das Bewerbungsportal des Arbeitgebers hochzuladen.Bewerbung in Corona-Zeiten: Die Pandemie hat am klassischen Bewerbungsverfahren kaum etwas geändert. Zwar finden viele erste Kennenlerngespräche digital statt. Trotzdem wollen die meisten Betriebe ihre Auszubildenden auch persönlich treffen, wie aus Gesprächen mit der IHK und HWK hervorgeht. Neben einer guten Vorbereitung müssten Bewerbende bei Videointerviews zudem auf ihre Umgebung achten, erklärt Barbara Hoffstadt von der Handwerkskammer für Unterfranken. Um einen guten Eindruck zu machen, empfiehlt sie einen neutralen Hintergrund, eine gute Bild- und Tonqualität sowie eine störungsfreie Umgebung.Weitere Tipps beispielsweise dazu, wie man ein Anschreiben formuliert oder sich optimal auf ein Gespräch vorbereitet, finden Jugendliche unter anderem auf dem Fachportal www.fitforjob-mainfranken.de. Auch die im Text genannten Portale der Agentur für Arbeit, HWK und IHK informieren umfassend.vam

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