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WÜRZBURG: Mainfränkische Werkstätten sehen sich als vollwertiger Dienstleister

WÜRZBURG

Mainfränkische Werkstätten sehen sich als vollwertiger Dienstleister

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    Abschied vom Ehrenamt: Heiner Hamm
    Abschied vom Ehrenamt: Heiner Hamm Foto: Foto: MD

    Fast 40 Jahre Ehrenamt – neben einem fordernden Job als Manager. Heiner Hamm wäre der Letzte, der sein außerordentliches Engagement über Gebühr herausstellen würde. Dennoch gibt es einen guten Grund für ein Gespräch in einem Würzburger Café. Denn Hamm – er wird demnächst 80 – zieht sich endgültig aus seinen Funktionen bei den Mainfränkischen Werkstätten zurück. Sein Nachfolger als Aufsichtsratsvorsitzender werde Professor Ulli Arnold, berichtet er. Er selbst werde den Werkstätten beratend weiter zur Seite stehen, berichtet Hamm. Ähnlich wie bei seinem früheren Arbeitgeber, der Iphöfer Knauf-Gruppe, hat der 79-Jährige auch die Entwicklung der Mainfränkischen Werkstätten entscheidend mit geprägt.

    Gerade die Wirtschaftskrise von 2009 stellte die Organisation vor große Herausforderungen. Denn das alte Prinzip der verlängerten Werkbank – bei der die Werkstätten reiner Zulieferer für einfache Arbeiten waren – funktionierte nicht mehr so gut. Aber man steuerte früh einen neuen Kurs, den, wie Hamm betont, „zum Systemlieferanten“. Die ganze Produktion sei heute zertifiziert und man habe kräftig investiert: „Wir mussten bei den Maschinen auf den neuesten Stand kommen.“ Heute seien die Werkstätten ein vollwertiger Partner für die Unternehmen. Für Hamm eine Genugtuung: „Wir haben die Krise gut überstanden.“ Bei aller Professionalität betont Hamm den besonderen Auftrag der Werkstätten: „Der Mensch muss sich bei uns nicht dem Arbeitsplatz anpassen, eher umgekehrt.“ Dafür gibt es Aufgaben in den unterschiedlichsten Bereichen – vom Gartenbau über die Schreinerei bis hin zu vollwertigen Industriearbeitsplätzen. Heute bilden die Werkstätten eine Unternehmensgruppe mit 500 Mitarbeitern, 1300 davon Behinderte. Sie arbeiten – voll sozialversichert – in der Zentrale und fünf Tochtergesellschaften. Standorte gibt es in Würzburg, Gemünden, Lohr, Marktheidenfeld, Kitzingen, Schwarzenau, Sommerhausen und Ochsenfurt. Hinzu kommen immer mehr Außenarbeitsplätze bei Unternehmen wie Ikea. Und auch beim Blick in die Zukunft, da fallen Heiner Hamm schon noch ein paar Dinge ein – Dorfläden etwa, oder Cafés.

    Er ist zufrieden, ja, nicht selbstzufrieden. Ein Macher, der nun leise Abschied nimmt. Und dann verrät Heiner Hamm doch noch etwas: Im September, sagt er, da soll es eine kleine Abschiedsfeier für ihn geben.

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