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WÜRZBURG: Mit der Wissenschaft kooperieren

WÜRZBURG

Mit der Wissenschaft kooperieren

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    Die Kunst erfolgreicher Kooperation ist ein Thema, das sich zumindest auf den ersten Blick recht einfach erfassen lässt. Erst auf den zweiten Blick wird erkennbar, wie kompliziert und aufwendig es sein kann, eine solche erfolgreiche Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft praktisch umzusetzen. Grund genug für die Region Mainfranken GmbH, eigens hierfür rund 80 Akteure aus beiden Bereichen zu einer Fachveranstaltung zusammenzuführen.

    Gerade die mainfränkische Region mit einer bedeutenden Universität, einer „Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt“ (die frühere Fachhochschule) und vielen mittelständischen Hightech-Betrieben muss ein Interesse daran haben, dass Wirtschaft und Wissenschaft erfolgreich zusammenarbeiten. Wie Würzburgs Oberbürgermeister Georg Rosenthal als Vorsitzender der „Region Mainfranken GmbH“ betonte, sei es für eine erfolgreiche Positionierung im Wettbewerb der Regionen auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung mehr denn je wichtig, die Potenziale des hiesigen Raumes sichtbar zu machen und unternehmerische Partnerschaften weiter anzustoßen.

    Lösungsvorschläge für die Region

    Ähnlich äußerte sich auch Professor Jürgen Rauh vom Zentrum für Regionalforschung an der Universität Würzburg, als er die Hauptthesen aus seiner Studie „Regionale Kernkompetenzen und Netzwerke der Region Mainfranken“ vortrug. Auch Rauh bezeichnete die mainfränkische Unternehmenslandschaft als gut aufgestellt, jedoch bemängelte er, dass ein relativ hoher Anteil an Unternehmen und Forschungseinrichtungen ohne regionale Kooperation agiere. Um hier Abhilfe zu schaffen, unterbreitete Rauh einige Lösungsvorschläge für eine verbesserte Zusammenarbeit beider Bereiche.

    Am wichtigsten sei erstens die Kooperationsförderung, zweitens eine Ansiedelungspolitik und drittens eine Gründungsförderung. So könne eine bessere Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft beispielsweise durch netzwerkorientierte Schulungsangebote erreicht werden oder durch Schaffung von Transparenz über vorhandenes regionales Wissen. Letzteres sei vor allem möglich, indem man seitens der Universität und der Fachhochschule Datenbanken bereitstelle, die auf die Unternehmer als Nutzer zugeschnitten und über das Internet erreichbar seien. Des Weiteren müsse man sowohl die Unternehmen als auch die Forschungseinrichtungen gezielt befragen. Während man bei Firmen die Kompetenzen und den konkreten Wissensbedarf ermitteln könne, seien Forschungseinrichtungen über mögliche Anwendungsgebiete für ihre Forschungen zu befragen. Auf diese Weise seien Partnerschaften verhältnismäßig schnell auf den Weg zu bringen.

    Gelingen einer Kooperation

    Die Diskussionsrunde war sich weitgehend einig darüber, dass erfolgreiches Netzwerken im kleinen Kreis beginne, die erste Begegnung für ein Funktionieren sehr wichtig und es besser sei, lieber wenige passende als zu viele Netzwerkteilnehmer zusammenzuführen. Ein konkretes Beispiel für das Gelingen einer Kooperation führte Professor Walter Kullmann vom Institut für Medizintechnik ins Feld. So sei das Zentrum für Telemedizin als Zusammenschluss mehrerer Krankenhäuser, Ärzte und Firmen als Ergebnis einer Partnersuche erfolgreich umgesetzt worden.

    Abschließend unterstrich Oberbürgermeister Rosenthal, dass Netzwerken bedeute, sich Vertrauen zu erarbeiten und hob dabei die Wichtigkeit einer gemeinsamen Kommunikationsbasis hervor. Eine häufige Barriere zwischen Wirtschaft und Wissenschaft stelle heute immer noch die unterschiedliche Sprache dar. Auf der einen Seite werde die Fachsprache der jeweiligen Wissenschaft in den Betrieben oft nicht verstanden, auf der anderen Seite hätten Firmen ohne Hochschulabsolventen Probleme, mit einer wissenschaftlichen Einrichtung Kontakt aufzunehmen.

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