Der japanische Autobauer Mitsubishi Motors baut ab kommendem Jahr an seinem einzigen Standort in Europa keine Autos mehr. Wie der Konzern am Montag bekannt gab, wird am Produktionsstandort in den Niederlanden ab Ende dieses Jahres kein neues Modell mehr in Produktion gegeben. Es ist das erste Mal, dass ein japanischer Autobauer die Fertigung in Europa beendet. Hintergrund ist die schwache Nachfrage in Europa. Künftig will sich Mitsubishi stärker auf Wachstumsmärkte wie Russland und China konzentrieren. Was aus dem Werk im niederländischen Born wird, sei noch nicht entschieden.
Mitsubishis Tochterfirma Netherlands Car B.V. produziert in Born mit etwa 1500 Beschäftigten den Kleinwagen Colt sowie das Geländemodell Outlander. Doch die Anlage schöpft ihre Kapazitäten bei Weitem nicht mehr aus. In Spitzenzeiten lag sie bei rund 200 000, im vergangenen Geschäftsjahr waren es nur noch rund 50 000. Damit ist die Fabrik überflüssig geworden. Der Konzern wird Europa künftig von Japan und Thailand aus beliefern, hieß es.
Mit Bestürzung reagierten Beschäftigte und Gewerkschaftsvertreter auf den Rückzug von Mitsubishi.