Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten
Main-Post Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

MÜNNERSTADT: Nipro kauft die MGlas

MÜNNERSTADT

Nipro kauft die MGlas

    • |
    • |

    Das monatelange Tauziehen um die MGlas in Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) ist beendet. Durchgesetzt bei den Verkaufsverhandlungen hat sich schließlich die japanische Nipro Corporation mit Hauptsitz in Osaka.

    Die Liebmann Gruppe mit der bislang in Familienbesitz befindlichen MGlas AG und der 2008 gegründeten MG sterile Products AG war so begehrt, weil sie auf dem Gebiet der Spritzenherstellung auf absolutem Weltniveau agiert. Außerdem werden Fläschchen und Ampullen für den medizinischen Bereich produziert.

    Aber genau auch diese Position auf dem Markt jener Unternehmen, die sich mit der Glasherstellung für den Pharmaziebereich beschäftigen, brachte für die vergleichsweise kleine Firma mit ihren gut 500 Beschäftigten immer größere Probleme mit sich. Gehören zu den Konkurrenten doch weit finanzstärkere Global-Player, wie Schott aus Mainz, die Gerresheim AG mit einer Niederlassung in Lohr und eben auch der aufstrebende Nipro-Konzern.

    Der permanente Investitionsdruck ließ in der Familie schließlich den Entschluss reifen, dem Werben anderer Unternehmen nachzugeben und in Verkaufsverhandlungen zu treten. Wobei Vorstandsvorsitzender Wolfgang Heidl schon im Oktober vergangenen Jahres gegenüber dieser Zeitung betont hatte, dass ein Verkauf an Finanzinvestoren aus Sorge um den Erhalt der Arbeitsplätze nicht in Frage komme.

    Für Nipro stelle der Kauf der Liebmann Gruppe im Bereich Primärpackmittel aus Röhrenglas eine Verstärkung dar, erklärte Heidl in einer Pressemitteilung am Freitag.

    Die nicht sterilen und sterilen Spritzen aus Münnerstadt würden für Nipro den Neueinstieg in dieses Marktsegment bedeuten. Aus diesen Gründen komme der Beibehaltung des Standorts Münnerstadt aus heutiger Sicht eine wichtige Bedeutung zu. Dies sei auch von Nipro bei den Verhandlungsgesprächen deutlich zum Ausdruck gebracht worden. In einer Betriebsversammlung Mitte Februar will Heidl die Belegschaft umfassend informieren, der 62-Jährige bleibt selbst auch im Unternehmen.

    Das Unternehmen war 1920 von dem Glasbläser Otto Liebmann im thüringischen Lichte gegründet worden. Schon damals produzierte man erfolgreich Verpackungen aus Röhrenglas für pharmazeutische und kosmetische Erzeugnisse. 1947 floh die Familie aus der sowjetisch besetzten Zone nach Münnerstadt, wo Otto und sein Sohn Harri Liebmann die Münnerstädter Glaswarenfabrik gründeten und bald zu den größten Arbeitgebern der Stadt zählten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden