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WÜRZBURG: Noweda übernimmt Ebert+Jacobi

WÜRZBURG

Noweda übernimmt Ebert+Jacobi

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    ebert + jacobi haus
    ebert + jacobi haus Foto: ebert jacobi

    Der bislang eigenständige Arzneimittellieferant Ebert+Jacobi in Würzburg geht zum 1. Januar 2017 unter das Dach der Apothekergenossenschaft Noweda (Essen). Das sei ein rein strategischer Schritt, sagte Daniela Schüller, Sprecherin von Ebert+Jacobi. Auf diese Weise wolle das Unternehmen langfristig seine Existenz und damit Arbeitsplätze sichern.

    Lieferungen oft mehrfach am Tag

    Der Großhändler hat nach eigenen Angaben gut 600 Mitarbeiter und machte zuletzt einen Jahresumsatz von 750 Millionen Euro. Das 1884 gegründete Familienunternehmen beliefert etwa 2700 Apotheken in Süd- und Mitteldeutschland – oft mehrfach am Tag. Die Noweda ist ein 77 Jahre alter Zusammenschluss von rund 8700 Apothekern in Deutschland mit 17 Niederlassungen. Die Genossenschaft macht nach eigenen Angaben mit Pharmahandel einen Umsatz von 5,5 Milliarden Euro im Jahr.

    Fünf Große beherrschen Markt

    Der Übernahme von Ebert+Jacobi müsse noch das Bundeskartellamt zustimmen, teilte Noweda mit. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Von der Übernahme betroffen seien auch die Heidenheimer Niederlassung von Ebert+Jacobi sowie die Tochterunternehmen spangropharm im nordhessischen Spangenberg und Ebert+Jacobi Finze in der Oberpfalz.

    Für das Würzburger Unternehmen wird es wegen der Noweda-Übernahme in absehbarer Zeit „keine größeren Änderungen ergeben“, sagte Sprecherin Schüller auf Anfrage. Sie betonte, dass der pharmazeutische Großhandel von fünf Großen der Branche beherrscht werde. Noweda gehöre dazu. „Wir haben unser Unternehmen an unsere Kunden verkauft“, umschrieb Schüller die Tatsache, dass Noweda eine Genossenschaft deutscher Apotheken ist.

    „Die Belieferungsgebiete von Noweda und Ebert+Jacobi ergänzen sich in idealer Weise“, wird Noweda-Vorstandsvorsitzender Wilfried Hollmann in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. Die Geschäftsleitung der Ebert+Jacobi-Zentrale in Würzburg bleibe in den Händen von Ralph-D. Schüller und Hilmar Scheller.

    EuGH-Urteil hat Folgen

    Der Wind im Pharmahandel ist heftiger geworden, nachdem der Europäische Gerichtshof (EuGH) Mitte Oktober die deutsche Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente gekippt hat. Begründung: Die Preisbindung beschränke den freien Warenverkehr und mache es Anbietern aus anderen Ländern der EU unverhältnismäßig schwer, auf dem deutschen Markt zu kommen. Dieser intensive Wettbewerb sei auch ein Grund gewesen, warum Ebert+Jacobi auf Noweda zwecks Übernahme zugegangen ist, sagte Firmensprecherin Schüller.

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