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RÜSSELSHEIM: Opel lässt Tausende kurzarbeiten

RÜSSELSHEIM

Opel lässt Tausende kurzarbeiten

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    Im Opel-Werk in Rüsselsheim: Arbeiter montieren den Kühlergrill des Modells Insignia.
    Im Opel-Werk in Rüsselsheim: Arbeiter montieren den Kühlergrill des Modells Insignia. Foto: Foto: dpa

    Opel tritt auf die Kostenbremse: Auf den Tag genau 150 Jahre nach der Unternehmensgründung zieht der defizitäre Hersteller alle Register, um seine überbordenden Kosten in den Griff zu bekommen. Rund 9300 Beschäftigte müssen bis Jahresende 20 Tage kurzarbeiten. „Der europäische Automobilmarkt bricht drastisch ein. Die sinkende Auslastung kann nicht mehr wie bisher durch den Einsatz von Korridorschichten und Gleitzeitguthaben kompensiert werden“, sagte Opel-Personalvorstand Holger Kimmes in Rüsselsheim.

    Deshalb führe die Adam Opel AG am Standort Rüsselsheim sowie im Komponentenwerk Kaiserslautern ab September 2012 Kurzarbeit ein. „Vereinbart wurden jeweils 20 Tage für den Zeitraum bis Jahresende“, teilten Unternehmen und Betriebsrat mit. In Rüsselsheim trifft die Sparmaßnahme 3500 Mitarbeiter in der Produktion sowie 3300 in der Verwaltung – etwa jeden zweiten Beschäftigten. Für die 7000 Mitarbeiter im Entwicklungszentrum in Rüsselsheim gilt die Regelung nicht. Im Werk Kaiserslautern müssen 2500 Menschen in die Kurzarbeit.

    Kurzarbeitergeld wird über die Arbeitsagentur ausgezahlt und beträgt 60 Prozent vom Netto für Ledige beziehungsweise 67 Prozent für Beschäftigte mit Kindern. Glück im Unglück für die Opelaner: Sie müssen nicht auf derart große Teile ihres Lohns verzichten, wie Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Schäfer-Klug erklärte: „Durch die Unterstützung des Kurzarbeitergeldes und die vereinbarte betriebliche Zuschussregelung halten sich die finanziellen Belastungen der Kollegen in Grenzen.“ Nach dpa-Informationen verlieren die Tarifbeschäftigten monatlich maximal sechs Prozent ihres Nettoeinkommens. Bei außertariflichen Mitarbeitern kann das Minus maximal ein Zehntel des Entgelts betragen. In Westeuropa brach der Opel-Absatz im ersten Halbjahr um fast 15 Prozent ein, der Gesamtmarkt verlor 6,3 Prozent. Der US-Mutterkonzern General Motors schrieb im zweiten Quartal in Europa einen operativen Verlust von 294 Millionen Euro.

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