Würzburg (DÄSI) Die Arbeitsgemeinschaft (AG) zur Förderung des unterfränkischen Qualitätsweizenanbaus geht neue Wege: Statt wie bisher zur Börse lud sie heuer zur Premiumweizen-Messe ein. Nach Ansicht der Veranstalter biete die Ordermesse den Vorteil, dass der Handel dort diverse Weizensorten präsentieren und den Vermarktern Proben für Tests in den Labors der Mühlen mitgeben könne. Über 100 Teilnehmer aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden informierten sich über Ernte und Vermarktung des Premiumweizens, von dem 114 005 Tonnen - gut ein Drittel der diesjährigen Ernte - bereits vor der Messe gehandelt worden war.
Jan Peters vom Ernährungsdienst Frankfurt wartete mit Prognosen und Analysen zum (inter-)nationalen Qualitätsweizenmarkt auf. Er prognostizierte eine Verschiebung der Getreideproduktion nach Osten, wegen des dort niedrigeren Lohn- und Pachtniveaus.
Laut Dr. Helmut Siedler, Fachberater der AG, blieb der Weizenanbau in Unterfranken heuer konstant auf 81 000 Hektar. Auf 60 Prozent der Flächen standen Premiumweizensorten, die qualitätsmäßig über den Eliteweizensorten liegen. Mit ca. 68 Doppelzentner/Hektar lagen die Erträge im Fünf-Jahres-Durchschnitt, die Qualitäten sei "in Ordnung". Auf "wüchsige Bedingungen im April und Mai" sei die Trockenheit im Juni gefolgt und habe die Kornausbildung negativ beeinflusst - was Preisabschläge mit sich brachte.
Reger Andrang herrschte anschließend im Ausstellungsraum, wo Weizenerfassungsbetriebe, Züchter- und Vertriebsfirmen ihre aktuellen Weizensorten präsentierten.