Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten
Main-Post Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

BAD NEUSTADT: Rhön-Klinikum setzt auf Campus-Konzept mit Digitalisierung

BAD NEUSTADT

Rhön-Klinikum setzt auf Campus-Konzept mit Digitalisierung

    • |
    • |
    Richtfest Rhön-Klinikum
    Richtfest Rhön-Klinikum Foto: Herbert

    Bei der ersten Bilanz-Pressekonferenz der Rhön-Klinikum AG mit ihrem neuen Vorstandsvorsitzenden Stephan Holzinger standen weniger die Zahlen im Mittelpunkt, dafür war mehr vom Campuskonzept am Stammsitz in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) die Rede, das Vorbild für weitere Standorte sein soll.

    Standorte besucht

    Holzinger, der in den ersten beiden Monaten seiner Amtszeit, alle Standorte des Konzerns besucht und Gespräche geführt hat, beschreibt den Konzern als Unternehmen, das an vielen Stellen herausragend sei, das es aber trotzdem in der Vergangenheit verpasst habe, sich in genügendem Umfang neu auszurichten. So seien beispielsweise Verwaltungsstrukturen nicht angepasst oder die Schaffung einer standortübergreifenden Personalstruktur nicht angegangen worden. Außerdem müsse im operativen Bereich der Rückstand zur Konkurrenz aufgeholt werden. Es gehe darum die Profitabilität zu steigern. Ein Maßnahmenpaket werde der Vorstand noch in diesem Monat festlegen. Holzinger betonte aber, dass es dabei nicht darum gehe den letzten Pfleger wegzurationalisieren. Das Ziel ist aber die Erhöhung der Effizienz, so seine ganz klare Ansage.

    Konzenteration

    Die Vision, die hinter all dem steht, ist es, den Prototyp Gesundheitscampus, wie er in Bad Neustadt entsteht, auch an anderen Standorten zu installieren und so eine leistungsfähige Gesundheitsversorgung zu garantieren. Diese Konzentration der ärztlichern Versorgung von ambulant über klinisch, bis zur Nachsorge zuhause sieht Vorstandsmitglied Bernd Griewing als alternativlos für das künftige Gesundheitssystem.

    Künstliche Intelligenz

    Und dabei sollen die Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz eine ganz wichtige Rolle spielen. Video-Fernsprechstunden sind dabei laut Griewing genauso vorstellbar wie elektronische Hilfe für den Arzt bei der Diagnose. Auch Roboter in der Pflege gehören für Holzinger zur Entlastung des Personals dazu. „Wir wollen das Campus-Flaggschiff Bad Neustadt zum Erfolg machen“, betonte Holzinger. „Da geht es nicht nur um die Zusammenlegung von Kliniken. Das ist der Prototyp für die künftige Versorgung im ländlichen Raum“, ist sich der Vorstandsvorsitzende sicher.

    Standorte prüfen

    Wie viele solcher Campus-Standorte der Konzern über die Republik verteilt aufbauen will, ließ Holzinger noch im ungewissen. Man sie aber schon sehr konkret dabei, geeignete Räume auf ihre Eignung hin zu analysieren. Dabei werden sicher auch bisherige Klinik-Standorte eine Rolle spielen. Beispielsweise Bad Berka oder Franfurt/Oder. Dort, so Griewing, ist man nämlich schon sehr weit mit der Einführung der elektronischen Patientenkarte, die ebenfalls ein wichtiger Baustein des Campus-Konzepts sein werde.

    814 000 Patienten behandelt

    Auch wenn Holzinger über mangelnde Profitabilität klagte, die Zahlen, die er für 2106 vorlegte sind ordentlich. Im Unternehmen wurden im vergangenen Jahr 814 000 Patienten versorgt. Ein Plus von 6,4 Prozent, das unter anderem in der Übernahme der Kreisklinik in Bad Neustadt begründet ist. Die Mitarbeiterzahl stieg um 832 auf insgesamt 16 486. Der Umsatz erhöhte sich von 1,108 auf 1,176 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn lag bei 58,6 Millionen Euro nach 87 Millionen Euro im Jahr 2015. Rund 40 Prozent des Gewinns, nämlich 23,4 Millionen Euro, plant der Vorstand an Dividenden auszuzahlen. Das wären 35 Cent je Aktie.

    Für dieses Jahr geht der Rhön-Klinikum-Vorstand von einem Umsatz im Bereich zwischen zwischen 1,2 und 1,23 Milliarden Euro aus. Zum voraussichtlichen Ergebnis 2017 wollte Holzinger noch keine genauen Angaben machen. Er erwartet aber Belastungen durch regulatorische Eingriffe des Gesetzgebers zum Beispiel bei der Festlegung der Fallpauschalen. Deshalb gehe man im Vorstand derzeit davon aus, dass das Ergebnis deutlich niedriger ausfallen wird. Eine genauere Gewinnprognose werde im Lauf des ersten Halbjahres erfolgen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden