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ESSEN: RWE meldet historischen Verlust

ESSEN

RWE meldet historischen Verlust

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    RWE-Chef Peter Terium : DPA
    RWE-Chef Peter Terium : DPA Foto: Foto

    RWE verdient kaum noch Geld mit seinen fossilen Kraftwerken und ist deshalb erstmals seit der Nachkriegszeit tief in die roten Zahlen gerutscht. Nach der am Dienstag in Essen präsentierten Bilanz stürzte das Nettoergebnis auf minus 2,8 Milliarden Euro ab.

    Im Vorjahr hatte RWE noch 1,3 Milliarden Euro verdient. Grund für den hohen Verlust waren Abschreibungen in Höhe von 4,8 Milliarden Euro vor allem auf Gas- und Kohlekraftwerke in Europa, die wegen des Booms der erneuerbaren Energien immer seltener am Netz sind.

    Das um Abschreibungen bereinigte nachhaltige Nettoergebnis gab leicht von knapp 2,5 auf 2,3 Milliarden Euro nach. RWE will seine Dividende für 2013 auf einen Euro halbieren und fährt unter Konzernchef Peter Terium einen harten Sparkurs. Die Zahl der Vollzeitstellen ging im vergangenen Jahr um knapp 3900 auf 66 300 zurück. Bei leicht gestiegenem Umsatz sank das betriebliche Ergebnis um gut acht Prozent auf 5,88 Milliarden Euro. Mit den Zahlen lag RWE sogar noch ein Stückchen unter den Erwartungen der Analysten sowie unter den eigenen Zielen. RWE saß Ende 2013 trotz des Verkaufs gewinnträchtiger Unternehmensteile weiter auf einer Schuldenlast von über 30 Milliarden Euro, woran sich vorerst nichts ändern dürfte, wie Terium im Vorwort zum Geschäftsbericht sagte. Die Krise lässt sich an einer Zahl festmachen: Das Betriebsergebnis in der konventionellen Stromerzeugung sank um 58 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro – auch weil RWE 2013 für CO2-Zertifikate Geld zahlen musste. Die gesamte Stromerzeugung des Konzerns ging um fünf Prozent auf 217 Milliarden Kilowattstunden zurück. RWE hat bereits mehrere Kohlekraftwerke wegen mangelnder Rentabilität vom Netz genommen.

    Die Zahl stillgelegter Kraftwerke könne sich 2014 noch deutlich erhöhen, erklärte Terium im Geschäftsbericht. Der RWE-Chef plädiert wie viele Branchenvertreter für einen Kapazitätsmarkt, also Zahlungen an die Versorger für das Vorhalten von Kohle- und Gasstrom. Das sei keine Subvention, betonte Terium: „Die Feuerwehr wird ja auch nicht nur dann bezahlt, wenn sie einen Brand löscht.“

    Terium hat 2013 ungeachtet des Gewinneinbruchs mehr Geld verdient. Die gewährten Zuwendungen, zu denen auch Optionen zählen, stiegen von 3,7 Millionen Euro 2012 auf 4,5 Millionen Euro. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Die tatsächlichen Zuflüsse wuchsen von 2,5 auf 3,2 Millionen Euro. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass Terium am 1. Juli 2012 vom gewöhnlichen Vorstandsmitglied zum Vorstandschef aufgestiegen war.

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