Die Rhöner Spedition Geis verfeinert mit einem Zukauf in Oberfranken ihr Netz an Standorten. Wie die Firmengruppe am Montag in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) mitteilte, werde zum 1. April der Standort Lichtenfels vom deutsch-schweizerischen Logistikkonzern Kühne+Nagel übernommen. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.
Geis werde in Lichtenfels die 50 Mitarbeiter samt Betriebsausstattung übernehmen, hieß es am Montag weiter. Dem Kauf müssten noch die Kartellbehörden zustimmen. Einen eigenen Fuhrpark habe der oberfränkische Standort nicht, sagte ein Geis-Sprecher. Transporte würden von dort aus über Partnerunternehmen abgewickelt.
Lichtenfels soll Teil von Bischoff in Naila werden
Geis will den Lichtenfelser Standort in sein Tochterunternehmen Bischoff International GmbH in Naila bei Hof einbauen, das ab April dann Geis Bischoff Logistics GmbH heißen werde. Mit der Übernahme wollen die Bad Neustädter nach eigener Darstellung ihre Präsenz in Franken stärken – gerade mit Blick auf internationale Transporte.
Der Mitteilung zufolge wird es im Hintergrund eine weitere Veränderung geben: Der Geis-Standort Lichtenfels wird von der Stückgut-Kooperation 24plus in das Netzwerk IDS mit Sitz in Kleinostheim bei Aschaffenburg wechseln. IDS steht für Interessensgemeinschaft deutscher Spediteure und ist der Mitteilung zufolge die größte deutsche Kooperation von Stückgut-Speditionen mit 48 Depots bundesweit. Solche Netzwerke sind in der eng verschachtelten Logistikbranche üblich.
Geis will Lichtenfels ausbauen
Kühne+Nagel versteht den Verkauf seines Ablegers in Lichtenfels an Geis als Stärkung dieses Netzwerkes. "Unser Kooperationspartner Geis wird IDS-Kunden – und somit auch Kühne+Nagel-Kunden – in Franken einen hervorragenden Service bieten. Der Verkauf des Standorts Lichtenfels ist somit ein Win-Win für alle Beteiligten", wird Nicholas Minde, Mitglied der Geschäftsleitung von Kühne+Nagel Deutschland, in der Mitteilung zitiert. Kühne+Nagel ist wie Geis ein Partner von IDS.
Geis will nach den Worten von Geschäftsführer Klaus Stäblein den Standort Lichtenfels "sukzessive weiter ausbauen". Das Familienunternehmen um die geschäftsführenden Gesellschafter Wolfgang und Hans-Georg Geis hat nach eigenen Angaben 6300 Mitarbeiter und 140 Standorte in Deutschland, der Schweiz, Luxemburg, Polen, Tschechien und der Slowakei.