Wirtschaft und Union – das war in den anderthalb Jahrzehnten unter der Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Kette der Enttäuschungen. Nun, auf der letzten Runde ihrer Kanzlerschaft, soll das gestörte Verhältnis durch Steuersenkungen für Unternehmen verbessert werden. CDU und CSU dringen auf die vollständige Abschaffung des Solis sowie die Reduzierung der Körperschaftsteuer von 15 auf 10 Prozent. Zusammen würden dem Finanzminister dadurch pro Jahr 27 Milliarden Euro fehlen. In Zeiten rekordhoher Steuereinnahmen ist es für wirtschaftsfreundliche Parteien völlig legitim, die Unternehmen entlasten zu wollen. Der Fiskus langt hierzulande kräftig hin, um den Sozialstaat finanzieren zu können. Was im Konzept der beiden Schwesterparteien jedoch fehlt, ist ein vernünftiger Vorschlag zur Gegenfinanzierung. Nur zur Erinnerung: Die Union verteidigt den ausgeglichen Haushalt, also Wolfgang Schäubles Schwarze Null, und die Schuldenbremse eisern gegen wachsenden Widerstand. Die Steuerentlastung für Unternehmen mit neuen Schulden zu bezahlen, scheidet also aus. Bliebe also die Möglichkeit zu sparen.
Main-Post Wirtschaft