Am größten deutschen Airbus- Standort in Hamburg sind den Einschätzungen zufolge allein bis zu 4000 Stellen bedroht. Mit Kundgebungen an vier Airbus-Standorten wollen die Beschäftigten am kommenden Freitag auch die Politik für ihre Interessen aufrütteln.
Welche der sieben Airbus-Werke zwischen Hamburg und Laupheim in welchem Umfang durch das Sparprogramm „Power 8“ betroffen sein werden, konnte der Betriebsratschef des Hamburger Werks, Horst Niehus, nicht im Detail sagen. Aus einem Flugblatt des Betriebsrates geht hervor, dass die Arbeitnehmervertreter im schlimmsten Fall mit dem Verlust von 2500 bis 4000 Arbeitsplätzen am Standort Hamburg rechnen.
Wegen der erwarteten Arbeitsplatzverluste hat die IG Metall Küste die Arbeitnehmer zu den Protesten aufgerufen. An den Standorten in Hamburg, Varel, Bremen und Laupheim (Baden-Württemberg) werden mehr als 10 000 Teilnehmer erwartet, auch aus den Zulieferbetrieben. „Die Stimmung ist schlecht“, unterstrich der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Werkes Nordenham, Udo Nobel, am Dienstag. Mit dem geplanten Aktionstag am Freitag will die Gewerkschaft ein deutliches Zeichen setzen.
Am 20. Februar will die Spitze des Mutterkonzerns in Toulouse Einzelheiten zum Sanierungsprogramm bekanntgeben, über die bereits seit Monaten spekuliert werden. Airbus war auf Grund von Verkabelungsproblemen in Turbulenzen geraten, weil sich dadurch die Auslieferungen des A 380 verzögern, mit der Folge von Milliarden-Einbußen für den europäischen Flugzeugbauer.
Heftig wird spekuliert, ob es in Deutschland zu Werksverkäufen kommen wird oder zu Produktionsverlagerungen an den europäischen Standorten und ob mehr Aufgaben an Fremdfirmen vergeben werden. Die deutschen Arbeitnehmervertreter argwöhnen ein gegenseitiges Ausspielen von Standorten, auch in Deutschland, und hatten deshalb massiven Widerstand angekündigt. Sie befürchten zudem, dass die französische Airbus-Zentrale künftig den Konzern dominieren wird.