(ddp) Obwohl die EU die Vorschriften wesentlich verschärft hat, tricksen Fluggesellschaften nach einer Studie des Verkehrsvereins Mobil in Deutschland bei den Ticketpreisen weiter. Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Ralf Baumeister sagte der „Berliner Zeitung“ (Dienstagsausgabe): „Viele Airlines haben mittlerweile entdeckt, dass mit Leistungen, die früher kostenlos und selbstverständlich waren, gutes Geld zu verdienen ist.“ So verlangten die Fluggesellschaften immer häufiger Zusatzgebühren für den Zahlungsvorgang selbst, für das Gepäck oder für die Sitzplatzreservierung. Die tatsächlichen Kosten für den Kunden lägen deshalb in vielen Fällen deutlich über dem ursprünglich angegebenen Preis.
Die Studie mit dem Titel Flugatlas 2010 ist am Dienstag vorgestellt werden. Das Blatt schrieb, besonders negativ seien den Testern die Gesellschaften Easyjet und Ryanair aufgefallen. So koste bei Ryanair sogar die Online-Buchung eine Zusatzgebühr. Für Gepäck müssten bis zu 80 Euro extra gezahlt werden. Dass es auch fair und transparent gehe, zeige das Beispiel des Testsiegers Germanwings. „Hier findet man bei der Buchung immer die kompletten Endpreise, so sieht Fliegen ohne böse Überraschungen aus“, lobte Baumeister. Ryanair-Sprecherin Henrike Schmidt sagte: „Alle Zusatzkosten sind vermeidbare Kosten“.