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FRANKFURT: Verkauf der Postbank ist perfekt

FRANKFURT

Verkauf der Postbank ist perfekt

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    Verkauf der Postbank ist perfekt
    Verkauf der Postbank ist perfekt

    (dpa) Nach dem ersten Verlustjahr in der Nachkriegsgeschichte mit tiefroten Zahlen hat sich die Deutsche Bank mit dem Kauf der Postbank Luft verschafft. Die Postbank-Mutter Deutsche Post – und damit indirekt der Bund – wird im Gegenzug vorübergehend größter Einzelaktionär der größten deutschen Bank. Direkte Staatshilfe lehnte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann am Mittwoch erneut ab: „Wir brauchen kein Geld von der Regierung“, betonte er. Noch kurz vor der Lehman-Pleite hatte sich Ackermann optimistisch gezeigt, dass der Anfang vom Ende der seit Sommer 2007 tobenden Krise gekommen sei. Ackermann machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung über das Abschneiden des Branchenprimus.

    Die Deutsche Bank will nun ihr Geschäft mit Privat- und Firmenkunden ausbauen – auch mit Hilfe der Postbank. Angesichts der Finanzkrise einigten sich Deutsche Bank und Deutsche Post auf neue Konditionen für das Geschäft: Die Post bekommt für den Verkauf von zunächst 22,9 Prozent des Bonner Instituts rund acht Prozent der Deutschen Bank. Damit wird indirekt auch der Staat, dem über die KfW gut 30 Prozent der Post gehören, an der größten deutschen Bank beteiligt. Durchgerechnet bedeuten die acht Prozent nach Angaben der Konzerne eine Staatsbeteiligung von 2,5 Prozent an der Deutschen Bank. Zum Vergleich: Bei der Konkurrentin Commerzbank wird der Staat nach Milliardenhilfe mit 25 Prozent und einer Aktie direkt beteiligt. „Wir beabsichtigen nicht, längerfristig Großaktionär der Deutschen Bank zu bleiben“, sagte Post-Vorstandschef Frank Appel. Zudem erhält die Deutsche Bank weitere 27,4 Prozent über eine Pflichtumtauschanleihe. Für zusätzliche 12,1 Prozent hat die Deutsche Bank weiterhin eine Kaufoption. Der Rest der Postbank-Aktien befindet sich im Streubesitz. Der Barwert der Transaktion entspricht laut Mitteilung 4,9 Milliarden Euro. Die Post erhalte unmittelbar liquide Mittel von 3,8 Milliarden Euro, wovon 3,1 Milliarden Euro bereits geflossen seien. Die Konzerne erwarten den Abschluss der Transaktion bis spätestens 27. Februar. Vorteil der neuen Modalitäten für die Deutsche Bank: Sie muss ihr Eigenkapital nicht mehr so stark belasten, ihre Eigenkapitalbelastung reduziert sich von ursprünglich 2,2 Milliarden auf 1,0 Milliarden Euro. Zum Jahreswechsel betrug die Kernkapitalquote des Instituts – das Verhältnis zwischen Eigenkapital und ausgegebenen Krediten – vergleichsweise solide zehn Prozent. Die Post ihrerseits kommt nach eigenen Angaben „schneller und mit weniger Risiko aus dem Bankgeschäft“. Im September hatten sich beide Seiten auf den Postbank-Deal geeinigt. Geplant war zunächst ein Teileinstieg der Deutschen Bank zu Beginn dieses Jahres: Sie wollte im ersten Quartal 2009 für rund 2,8 Milliarden Euro zunächst 29,75 Prozent der Postbank übernehmen und hatte sich die Option auf weitere Anteile gesichert.

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