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Würzburg: Würzburger wollen Patienten mit Blockchain Gutes tun

Würzburg

Würzburger wollen Patienten mit Blockchain Gutes tun

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    Die Würzburger Informatiker Andreas Schütz (von links) und Tobias Fertig nahmen in Berlin von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den zweiten Preis bei der Zukunftswerkstatt "Blockchain im Gesundheitswesen" entgegen.
    Die Würzburger Informatiker Andreas Schütz (von links) und Tobias Fertig nahmen in Berlin von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den zweiten Preis bei der Zukunftswerkstatt "Blockchain im Gesundheitswesen" entgegen. Foto: Norman Posselt, VDI/VDE-IT

    Die vor allem von Digitalwährungen wie Bitcoin bekannte Blockchain-Technologie wäre auch für das Gesundheitswesen der große Wurf: Davon ist das Bundesgesundheitsministerium überzeugt und hatte deshalb einen Ideenwettbewerb ausgerufen. Die Würzburger Informatiker Andreas Schütz und Tobias Fertig belegten dabei unter 142 Bewerbungen den zweiten Platz.

    Die Idee der beiden Würzburger: Patienteneinwilligungen zum Beispiel vor Operationen oder Organspenden sollten fälschungssicher in der Blockchain hinterlegt werden. Dazu werde eine App dienen, mit der Patienten all ihre Einwilligungen verwalten können, erklärt Andreas Schütz. Um dabei die bislang geforderten Unterschriften von  Hand zu ersetzen, müsse sich der Nutzer vorab in der App authentifizieren.

    Preisgeld soll in Geschäftsidee einfließen

    Schütz und Fertig arbeiten an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (FHWS) in Würzburg, haben an dem Wettbewerb nach eigener Aussage aber als Privatleute teilgenommen. Beide sind Blockchain-Experten und wollen, sagt Schütz, die App unter Umständen als Geschäftsidee auf den Markt bringen. Das aktuelle Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro werde dann wahrscheinlich einfließen.

    Als potenzielle Kunden sieht Schütz sowohl Patienten als auch Kliniken. Denn viele Betroffene "wissen oft gar nicht mehr, in was sie alles eingewilligt haben". Mit der App ließe sich alles bequem verwalten.

    Der Minister ist interessiert

    Bundesgesundheitsminister Jens Spahn habe bei Preisverleihung am Mittwoch in Berlin großes Interesse an der Idee gezeigt, sagt Schütz. Man habe ein erneutes Treffen in naher Zukunft vereinbart, um die Umsetzung voranzubringen.

    Die beiden Würzburger Informatiker haben sich in Mainfranken einen Namen gemacht, weil sie sich intensiv mit Blockchain befassen, unter anderem in Form von Informationsveranstaltungen fürs breite Publikum. Im Dezember brachten sie das Buch "Blockchain für Entwickler" heraus (565 Seiten, Rheinwerk Verlag; 39,90 Euro).

    Bei der Blockchain-Technologie liegen die Daten nicht auf einem zentralen Server, sondern in identischer Version auf unzähligen Rechnern. Diese Verteilung soll gewährleisten, dass die Daten nicht gefälscht werden können. Deshalb wird Blockchain ein Nutzen weit über die Kryptowährungen hinaus zugesprochen - zum Beispiel im Banken- und Versicherungswesen.

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