Es begann vor 20 Jahren mit einer Vision: Was der damalige Kissinger Hotelier Fritz Lang und der Arzt Joachim Galuska mit ihrem eigenständigen Klinikkonzept einer ganzheitlichen Behandlung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen auf die Beine stellten, wurde eine Erfolgsgeschichte. Die Heiligenfeld Fachkliniken betreuen heute rund 450 Patienten und beschäftigen 480 Mitarbeiter in Bad Kissingen.
„Worum geht es eigentlich in Politik, Wirtschaft, Psychosomatik – und im Leben?“ wurde anlässlich der 20-jährigen Unternehmensgeschichte bei einem Symposium in der Kurstadt gefragt. 140 Gäste, darunter die Präsidentin des Bayerischen Landtages, Barbara Stamm, der Geschäftsführer der tegut-Gruppe, Wolfgang Guberlet, der Geschäftsführer der Mediengruppe Main-Post, David Brandstätter, sowie Fachärzte, Lokalpolitiker, Geschäftspartner und Freunde der Heiligenfeld GmbH beleuchteten einen Tag lang „das Grundsätzliche aus verschiedenen Perspektiven“, wie es in der Einladung formuliert war.
Man habe sich damals getraut, zu zu neuen Ufern aufzubrechen, charakterisierte Geschäftsführer Fritz Lang die Umwandlung eines Hotels, das ums Überleben kämpfte, in eine Klinik, deren Häuser mittlerweile das Kissinger Stadtbild prägen. „Die Gründung war schwierig, und das Geld war knapp.“
Bester Arbeitgeber 2007
Doch Lang, heute kaufmännischer, und Galuska, heute ärztlicher Direktor, verhandelten beharrlich mit Banken, Behörden und Kostenträgern, warben für Unterstützung bei örtlichen Politikern und ließen sich von ihrer Vision nicht abbringen. „Mit 25 Mitarbeitern und 43 Patienten haben wir Heiligenfeld gestartet“, so Lang rückblickend.
Heute ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber der Region und mit angesehenen Auszeichnungen aus der Wirtschaft versehen. Besonders stolz sind Lang und Galuska auf einen Titel aus dem Jahr 2007. Dort wurde die Heiligenfeld GmbH als Best Workplace in Healthcare in Europe, also als bester europäischer Arbeitgeber im Gesundheitswesen ausgerufen. „Das sehen wir als unsere größte Errungenschaft“, so Lang.
Denn nicht nur die Patienten der Fachkliniken sollen in Heiligenfeld ein ganzheitliches Wohlbefinden kennenlernen. Auch das Personal soll gerne in dem Unternehmen arbeiten. „Wir haben eigene Caring-Mitarbeiter, bei denen man während der Arbeitszeit eine Massage oder ähnliches zum Entspannen genießen kann“, ließ Lang die Zuhörer wissen.
Mit abgeschirmten elektrischen Leitungen, Naturhaarteppichen, Regenwasserzisternen, Blockheizkraftwerk und vegetarischer Vollwertküche vertritt das Unternehmen einen konsequent ökologischen Ansatz. Beauftragt werden ausschließlich Firmen aus der Region. „Wurden wir anfangs gerne noch in die esoterische Ecke gestellt, so zeigt die Zusammenarbeit mit den Universitäten Regensburg und Oldenburg, dass wir ein fundiertes Konzept wissenschaftlich nachprüfbar verwirklichen“, sagte Lang.
„Wir sehen uns als Vorbild“
„Unsere Unternehmenskultur und die Firmenphilosophie finden Zustimmung. Wir sehen uns als Vorbild und wünschen uns eine weitere Verbreitung“, so Lang selbstbewusst über das, worum es den beiden Gesellschaftern in Zukunft geht. Ihr Unternehmen, in dem Langs Frau Maria die Hauswirtschaftsleitung inne hat und Galuskas Frau Dorothea das Personalmanagement leitet, sehen sie auch in seiner jetzigen Größe im besten Sinn als Familienbetrieb.