In Deutschland gibt es das Kindergeld, um Familien finanziell zu entlasten. Aber könnte die Politik da noch mehr machen? Welche Vorteile abseits des Kindergelds bieten andere Länder im europäischen Ausland Familien?
Geburtsboni: Was bekommen Eltern im europäischen Ausland?
In vielen europäischen Ländern gibt es eine finanzielle Unterstützung, die dem Kindergeld in Deutschland ähnelt. Während man hierzulande pro Kind 255 Euro monatlich bekommt, fällt das Pendant in anderen Ländern häufig niedriger aus. Die Familienbeihilfe, die man beispielsweise in Österreich bekommt, hängt vom Alter und von der Anzahl der Kinder ab und liegt zwischen circa 140 und 200 Euro im Monat.
Auch in Frankreich fällt das monatliche Kindergeld nicht so hoch aus wie in Deutschland. Dafür erhalten Familien eine sogenannte „Prime à la naissance“: 1084 Euro zur Geburt eines Kindes, sofern bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschritten werden. Darüber informiert die französische Familienkasse. Italien zahlt laut Regierungsinformationen jedem Kind, das nach dem 1. Januar 2025 geboren wurde, einen „Geburtsbonus“ von 1000 Euro. In Belgien gibt es ebenfalls einen sogenannten Startbetrag: Wie hoch dieser ausfällt, hängt von der Region ab, in der man lebt. Für das erste Kind liegt er in der Wallonischen Region beispielsweise bei 1367,74 Euro.
In welchen Ländern bekommen die Eltern die „Babybox“?
Aber auch andere Ideen, die insbesondere in den skandinavischen Ländern umgesetzt werden, entlasten Familien: In Schweden bekommt seit den 1970er Jahren jedes Kind zwischen sieben und 16 Jahren in der Schule ein kostenloses Mittagessen, wie das Bundeszentrum für Kita- und Schulverpflegung betont.
In Finnland bekommen Mütter zur Geburt eines Kindes laut BBC die sogenannte „Babybox“ mit Kleidung, Pflegeprodukten und einem Schlafsack – eine praktische Unterstützung für den Start ins Familienleben. Seit den 1930er Jahren gibt es diese Tradition in Finnland bereits. Sie soll dafür sorgen, dass jedes Baby die gleichen Startbedingungen im Leben hat.
Inzwischen haben auch einige andere Länder sich die Tradition der Babybox – die man übrigens auch als Babybettchen nutzen kann – abgeschaut. In Schottland bekommt seit geglückten Pilotprojekten im Jahr 2017 jede Mutter, die bei einer Hebamme registriert ist, die Babybox vom Staat. Und auch in Irland wurde im Rahmen eines Pilotprojekts 500 schwangeren Paaren ein „Baby-Bundle“ vom Staat zugesendet. Bisher fest eingeführt wurde die Box dort zwar nicht. Die Eltern, die Teil des Experiments waren, zeigten sich aber sehr zufrieden. Vielleicht wird es also auch in Deutschland Zeit für ein solches Pilotprojekt.
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