Eine Mehrheit betrachtet den Klimawandel zwar als eine der größten Herausforderungen der Menschheit - dennoch sinkt einer Umfrage zufolge die Unterstützung für Klimaproteste. 57 Prozent der Befragten gaben an, Demonstrationen der Bewegung «Fridays for Future» «überhaupt nicht» oder «eher nicht» zu unterstützen, wie eine Yougov-Umfrage im Auftrag der Handelsplattform «Kleinanzeigen» ergab. Im Vorjahr lag der Anteil derjenigen, die Kundgebungen ablehnen, mit 49 Prozent deutlich niedriger.
Für radikalere Aktionen wie Blockaden, Hungerstreiks oder Waldbesetzungen ist die Akzeptanz indes noch schwächer. Fast 70 Prozent der Befragten unterstützen solche Protestformen «überhaupt nicht» oder «eher nicht». Der Anteil stieg im Vergleich zur Vorjahresumfrage um vier Prozentpunkte.
Klare Mehrheit befürwortet Schienen- und Radwegeausbau
Konkrete Maßnahmen, wie den Ausbau des Schienennetzes, befürwortet mit 71 Prozent hingegen eine deutliche Mehrheit der Befragten. Auch den Ausbau von Radwegen unterstützen mit 64 Prozent die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Weniger eindeutig ist die Haltung bezüglich eines weiteren Ausbaus von Autobahnen. Eine solche Maßnahme befürworten 28 Prozent «eher» oder «voll und ganz», während 44 Prozent sie «überhaupt nicht» oder «eher nicht» unterstützen.
Als maßgeblich verantwortlich für den Kampf gegen die Klimakrise sehen die Befragten vor allem die Politik und die Wirtschaft. 60 Prozent der Befragten sind der Meinung, die Politik sollte mehr für das Thema Nachhaltigkeit tun, 64 Prozent sehen bei diesem Thema bei den Unternehmen Nachholbedarf.
Mit Blick auf die eigenen Konsumgewohnheiten sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zurückhaltender. Lediglich knapp 40 Prozent sind bereit, diese grundlegend zu ändern, um nachhaltiger zu leben. 27 Prozent lehnen das ab.
Für die Erhebung befragte Yougov zwischen dem 18. und 20. August rund 2.000 Menschen im Internet. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet.
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