Nachhaltigkeit, Innovation – und jetzt das Aus? Das Bamberger Unternehmen Beetgold, das sich dem Upcycling von Gemüseabfällen verschrieben hat, hat Insolvenz angemeldet.
Wie die Lebensmittel Zeitung berichtet, hat der Geschäftsführer des bayerischen Lebensmittelherstellers beim Amtsgericht Bamberg einen entsprechenden Antrag eingereicht. Das Gericht bestellte daraufhin einen vorläufigen Insolvenzverwalter, führt der Bericht aus. Die Nachricht trifft eine Branche, die einst von nachhaltigem Wandel und wachsender Nachfrage profitierte.
Beetgold insolvent: Upcycling von Gemüseabfällen als Geschäftsmodell
Beetgold hat sich auf die Verwertung von Rückständen aus der Gemüsesaftproduktion spezialisiert. Daraus entstehen pflanzliche Teigwaren wie Wraps, Tortillas und Pizzaböden. Auch vegane Brotaufstriche gehören zum Sortiment. Auf der eigenen Webseite wirbt das Unternehmen mit einer klaren Botschaft:
„Das heutige Ernährungsverhalten trägt wesentlich dazu bei, die ökologischen Grenzen der Erde zu überschreiten. (...) Unsere Vollgemüse Produkte stehen für unvergleichlich frischen Geschmack, wertvolle Bio-Qualität, kurze Zutatenlisten und einen extrem hohen Gemüseanteil.“
Vegane Lebensmittel: Eigentümerwechsel 2024 und Millioneninvestition
Beetgold wurde 2019 als Start-up der Hochland-Gruppe gegründet und ging nach Angaben der Bild aus einem Ideen-Wettbewerb hervor. Im vergangenen Jahr verkaufte Hochland das Unternehmen an die neu gegründete Irodima Group, eine Tochtergesellschaft der Irodima Holding aus Bamberg. Seit 2024 ist Beetgold Teil dieser Struktur. Angaben zufolge hält Hochland dennoch weiterhin 20 Prozent der Anteile an der Holding.
Für die Übernahme und die Umwandlung einer ehemaligen Fleischfabrik in Bamberg in ein Werk zur Produktion veganer Lebensmittel habe Irodima rund sieben Millionen Euro investiert, wie Büse im vergangenen Jahr der Zeitung mitteilte. Der Umbau sollte das Wachstum beschleunigen – nun stehen Zukunft und Geschäftsmodell auf der Kippe.
Beetgold bei Rewe und Co.: Harte Arbeit für die finanzielle Rettung
Trotz der Krise gibt sich Geschäftsführer Friedrich Büse nicht geschlagen. Die Lebensmittel Zeitung zitiert den Chef in einer Stellungnahme: „Das gesamte Team arbeitet hart daran, Beetgold wieder auf die Beine zu stellen.“

Die Produkte des Unternehmens seien unter anderem bei Rewe erhältlich. Ob und wie die Marke Beetgold vor der endgültigen Pleite gerettet werden kann, ist unklar. Klar ist aber: Die Insolvenz bedeutet einen Rückschlag für ein Unternehmen, das mit viel Idealismus und Innovationsgeist die pflanzliche Ernährung vorantreibt.
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