Im Gemeindewald Sommerhausen wird derzeit ein neues Verfahren zur Unterstützung der Wälder im Klimawandel erprobt. Dabei wird Boden, der bei der Verarbeitung von Zuckerrüben anfällt, erstmals im Wald eingesetzt, um die Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern und das Anwachsen junger Bäume zu erleichtern. Diese und folgende Informationen stammen aus einer Pressemitteilung des Landratsamts Würzburg.
Landrat Thomas Eberth besuchte gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg (AELF) sowie weiteren Fachleuten die Versuchsanlage. Der sandige Boden im Sommerhäuser Wald wird mit dem Mutterboden aus dem Ochsenfurter Gau, der bei der Zuckerrübenwäsche anfällt, gemischt. Bei der Pflanzung von rund 2000 Setzlingen wurde diese Bodenmischung in die Pflanzlöcher eingebracht, um die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen. Unterstützt wird das Vorhaben durch eine Tröpfchenbewässerungsanlage. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet: Thomas Kreuzer und Tom Wolf von der Uni Würzburg untersuchen Bodentemperatur, Feuchtigkeit und Wuchsbedingungen.
Wegen des sandigen Bodens besonders von Trockenheit betroffen
Vor allem Kiefern und Fichten leiden im Sommerhäuser Wald unter Hitze und Trockenheit. Laut Christopher Traub vom AELF ist der Wald wegen des sandigen Bodens besonders von Trockenheit betroffen. Die Niederschlagsmengen lagen zuletzt deutlich unter dem langjährigen Mittel. Revierförster Wolfgang Schölch berichtet, dass Kiefern auf den leichten Sandböden zunehmend absterben. Daher werden im aktuellen Versuch hitzeresistente Laub- und Nadelgehölze gepflanzt. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Setzlinge rund 30 Prozent weniger Ausfälle aufweisen.
Sommerhausens Bürgermeister Wilfried Saak betonte das Engagement der Bevölkerung, die bei Pflanzung, Bodenmischung und Bewässerung mithalf. (ssc)
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