Bei der Ortsführung mit Bürgermeister Kipke erhielten die zahlreichen Gäste Einblicke in die vormoderne Wasserversorgung, in die Geologie und in einen der Stollengänge des Marktes Zell a. Main. Die Führung startete im Wassermuseum. Dort konnten die wissbegierigen und kulturell interessierten Besucher die Brunnenstube mit dem Rosenwirtsbrunnen anschauen und dem Geräusch des plätschernden Quellwassers lauschen.
Kipke referierte anschaulich über das historische System der Wasserführung in Zell und zeigte anhand eines Plans, in wie vielen Häusern das Quellwasser verlief. Heute – nach 126 Jahren – haben viele Freiwasserverträge noch ihre Gültigkeit, wie auch der zur gleichen Zeit geschlossene Wasservertrags zwischen Würzburg und der Zeller Marktgemeinde.
Gemeinsam ging es weiter zu einem zurzeit geschlossenen Nebeneingang des Bürgerbräustollen. An diesem Platz hatten die Gäste eine gute Sicht auf die Felsschichtungen - ein außerordentliches Anschauungsobjekt der mittleren, fränkischen Trias. Kipke erklärte, dass man in sito die Trennlinie zwischen dem mittleren und oberen Muschelkalk sehen könne und beantwortete fachkundig viele Fragen.
Der Stollen konnte dann auch von innen besichtigt werden. Ehrenamtliche hatten vorher Teelichter verteilt, die den Weg wiesen. Mit Schutzhelm und Taschenlampen ausgerüstet begab sich die Gruppe in den circa 300 m langen Stollen. Kurzweilig berichtete der Bürgermeister über die Entstehung der verschiedenen Stollen in Zell bei der Suche nach Trinkwasser und der späteren Nutzung des Bürgerbräustollen als Eiskeller der Brauerei (mit einer konstanten Temperatur von 10,4 Grad) und in der Bombennacht am 16. März 1945 als Schutzkeller für circa 2000 Zeller Bürgerinnen und Bürger.
Zum Abschluss führte Kipke die Gruppe in die Kelterhofscheune, die vom Weinhändler Johann Christof Fleischmann 1705 umgebaut worden war und die sich im Gemeindeeigentum befindet. In der Kelterhofscheune, die heute für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt wird, konnten die Besucher auch den Keller mit Brunnenstube besichtigen, was den Abschluss der fast zweistündigen Führung im Programm des Kulturherbstes des Landkreis Würzburg bildete.

Dieser Inhalt wird uns zur Verfügung gestellt
Wir veröffentlichen Beiträge von Vereinen, Schulen sowie anderen Gruppierungen und Einrichtungen aus Unterfranken. Sie können sich mit selbst beigesteuerten Texten und Bildern öffentlichkeitswirksam präsentieren.
Wenn Sie etwas beisteuern wollen, dann laden Sie Ihren Text und ggf. Bilder über unser Portal unter https://upload.mainpost.de/ hoch. Unsere Redaktion prüft, was veröffentlicht werden kann - in der Zeitung genau wie auf www.mainpost.de
Mit dem neuen Angebot wollen wir unsere regionale Verankerung weiter festigen und ausweiten. Machen Sie mit - wir freuen uns auf Ihre Neuigkeiten!
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden