An diesem Sonntag fällt die Entscheidung: Wird Würzburg künftig von einer neuen Oberbürgermeisterin oder einem neuen Oberbürgermeister geführt? In der Stichwahl treten CSU-Kandidatin Judith Roth-Jörg und der Grünen-Kandidat Martin Heilig gegeneinander an. Im ersten Wahlgang gaben rund 52 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab – etwa zwei Prozent weniger als 2020, als gleichzeitig auch der Stadtrat gewählt wurde. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl im Februar lag die Wahlbeteiligung bei 86 Prozent. Kommunalwahlen hingegen stoßen traditionell auf geringeres Interesse. In Würzburg pendelt die Beteiligung seit Jahrzehnten um die 50-Prozent-Marke. Diese Redaktion hat sich in der Würzburger Innenstadt umgehört: Gehen die Bürgerinnen und Bürger wählen? Was bewegt sie zur Wahl oder hält sie vielleicht davon ab?
Würzburg
Wählen gehen? Unbedingt! Zumal gerade im Verlauf dieser OB-Wahlen sehr unterschiedliche Vorgehensweisen deutlich wurden. Und sich das Ergebnis auch auf künftige Wahlen auswirken dürfte. Die Bürgerinnen und Bürger können insbesondere entscheiden, ob sie - bereit sind, an Lösungen für die Zukunft dieser wunderbaren Stadt Würzburg mitzuwirken. Oder doch eher die „Kämpfe der Vergangenheit“ bevorzugen, verbunden mit pauschalen Anti-Reflexen gegenüber der Partei des Mitbewerbers. Und intensivster Schwarz-Malerei, sollte das Ergebnis anders als präferiert, ausfallen. - einen fairen Umgang der Kandidaten miteinander honorieren. Oder „altbewährte Grabenkämpfe“ inklusive unsauberer Attacken goutieren. - Angriffe auf die -angeblich „einseitig“ positionierte- Presse für richtig halten. Statt einzuräumen, dass diese Presse nur tut, was sie anständigerweise tun sollte. „Haltet den Dieb!“ als Erfolgsrezept? - das unglaubliche Engagement vieler Leute für ihren Kandidaten honorieren.
Eine hohe Wahlbeteiligung wäre wichtig und ein Hinweis auf eine reife Bürgerschaft. Natürlich sollte nur im Sinne von demokratischen Parteien gewählt werden.
90% Wahlbeteiligung wäre ein tolles Ergebnis. In Würzburg hat keine Partei eine Mehrheit, ein Oberbürgermeister muss sich deshalb immer um die Stimmen der anderen Fraktionen bemühen, deshalb ist die Fähigkeit überparteilich Politik zu machen unabdingbar.
Von 10 gehen 9 wählen. Dabei wird die Wahlbeteiligung wohl bei 50 bis 60% liegen, wenn überhaupt. Schade, dass nicht mehr die nicht wählen zu Wort kommen.
Überhaupt gar nicht schade, weil diese Herrschaften haben jegliches Recht, auch nur gehört zu werden, mutwillig verwirkt. Und drum wollen sie der Mainpost ja auch nix sagen.
wäre eine Katastrophe, wenn Würzburg einen Grünen Bürgermeister bekäme
Ach, iwo, doch nur für Sie höchstpersönlich. Alles wird gut und der Himmel wird tatsächlich nicht einstürzen, großes Indianerehrenwort!
Gerade eine Oberbürgermeisterwahl ist eine Persönlichkeitswahl. Da ist die Partei eher zweitrangig. Deshalb muss sich der neue OB für Alle einsetzen. Würzburg wurde so auch eine vielfältige, offene Stadt. Das muss so bleiben.
Ich wünsche mir für Würzburg einen Oberbürgermeister, der zuhört, verbindet und unsere Stadt mit klarem Kompass in die Zukunft führt. Martin Heilig hat mich in diesem Wahlkampf am meisten überzeugt, durch seine ruhige, sachliche Art und den respektvollen Umgang mit Mitbewerbern. Daher traue ich ihm zu, Führung zu übernehmen – nicht nur fachlich, sondern auch menschlich. Gleichzeitig verdient Judith Roth-Jörg Respekt. Auch wenn in ihrer Kampagne Fehler passiert sind, ist spürbar: Sie will etwas bewegen. Gerade deshalb würde ich mir wünschen, dass sie ihre Erfahrung weiter konstruktiv einbringt. Eine gute Demokratie lebt davon, dass Menschen auch nach Niederlagen weiter mitgestalten. Herr Heilig, wenn Sie OB werden: Suchen Sie weiterhin das Gespräch und behalten Sie Ihre Größe im Miteinander. Und Frau Roth-Jörg: Bleiben Sie dran. Ihre Stimme wird gebraucht – vielleicht künftig mit mehr Souveränität weniger Polemik. Denn Würzburg gewinnt nur, wenn wir uns nicht gegeneinander ausspielen.
Dass die MP die befragten Leute nach Geschlecht auswählt, ist ja kein Geheimnis mehr. Aber dass sich von den 10 ungefähr 8 eindeutig grün positionieren ist schon seeeehr auffällig...
Warten wir's ab. Vielleicht gibt's 80% für Martin Heilig und 20% für Judith Roth ( oder doch Roth-Jörg?). Wer weiß?
Bei so einer Umfrage, die nie repräsentativ sein kann, wenigstens nach Geschlecht auszuwählen macht absolut Sinn. In Würzburg leben um die 52 Prozent Frauen und 48 Prozent Männer. Nach Ihrem Denken wären auch einige Inhalte von Frau Roth-Jörg eine "grüne Position". Begrünung der Innenstadt, um den immer mehr werdenden Hitzetagen entgegenzuwirken, ist für viele Innenstadtbewohner z.B. einfach ein wichtiges Thema. Dort wirds - je nach Standort - im Sommer nämlich nachts auch nicht mehr merklich kühler. Menschen aus den innenstadtnahen Stadteilen fahren in vielen Fällen auch nicht mit dem Auto zur Arbeitsstelle in die Altstadt, denen sind dann vielleicht der ÖPNV und die Fahrradwege wichtig. Die Leute aufgrund von solchen Aussagen in irgendwelche Schubladen zu stecken oder der Main-Post wieder Parteilichkeit vorzuwerfen, macht überhaupt keinen Sinn!
…dass das Stimmungsbild recht eindeutig ist?
Dass die Umfrage nicht repräsentativ ist, wird schon daran deutlich, dass 90% der Befragten entschlossen sind zu wählen - bei 50% Wahlbeteiligung. Sie erhebt auch nicht diesen Anspruch. Dahinter Absicht zu unterstellen, liegt ganz auf der Linie des Wahlkampfes von Frau Roth-Jörg. Es könnte jedoch - beispielsweise -auch damit zusammenhängen, dass die Anwesenheit in der Innenstadt oder die Bereitschaft, mit Pressevertreter*innen zu sprechen, ungleich verteilt sind. Mir erscheinen vor allem die Argumente dafür relevant, überhaupt zur Wahl zu gehen. Davon lebt unsere Demokratie.
Ja, Herr T., es ist eindeutig, dass Frau Jörg-Roth bei den Wählern offensichtlich "abgeloost" hat. Warum wohl...?
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