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Würzburg: Sind Kunden und Gäste respektlos und unfreundlich?

Würzburg

Respektlos und unfreundlich? So erleben Dienstleister aus Würzburg den täglichen Kontakt mit Kunden

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    In der Apotheke werden täglich Beratungsgespräche mit Kunden geführt. Doch nicht immer ist der Ton in Würzburg freundlich.
    In der Apotheke werden täglich Beratungsgespräche mit Kunden geführt. Doch nicht immer ist der Ton in Würzburg freundlich. Foto: Ridofranz / Getty Image (Symbolfoto)

    Vergangene Woche sorgte ein Instagram-Video der Inhaberin des Würzburger Schlosshotels Steinburg, Kerstin Bezold, für ordentlich Furore im Internet. Ihr Aufruf, den Angestellten der Hotel-, Gastronomie- und allgemein der Dienstleistungsbranche mehr Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen, fand viel Zuspruch – aber auch kritische Gegenstimmen.

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    11 Kommentare
    Hans-Martin Hoffmann

    Ich zitiere hier mal aus einer Pressemitteilung des BMI, wo es um die Zunahme von Gewalt gegen Polizei und Einsatzkräfte geht: "Die Zahl der Tatverdächtigen hat um 5,9 Prozent zugenommen, sodass im Jahr 2023 insgesamt 38.630 Tatverdächtige erfasst wurden (2022: 36.495). (...) Die Tatverdächtigen waren meistens männlich (83,6 %) und über 25 Jahre alt (73,0 %). Sie waren in der Regel allein handelnd (95,1 %), oft polizeilich bekannt (75,3 %) und mehr als jeder Zweite stand unter Alkoholeinfluss (50,2 %). Das Bundeslagebild enthält zudem Daten zu Rettungsdienst- und Feuerwehrkräften, die im Einsatz von Gewalttaten betroffen waren. Mit 687 Fällen (+5,7 %) und 1.069 Opfern (+13,7 %) bei der Feuerwehr sowie 2.050 Fällen (+6,8 %) und 2.902 Opfern (+8,4 %) bei sonstigen Rettungsdiensten wurden im Jahr 2023 ebenfalls Höchststände verzeichnet." Vielleicht sollte man sich mal ernsthaft fragen warum das so ist und was man dagegen unternehmen kann bzw. eigentlich muss.

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    Martin Deeg

    Die Kehrseite gibt es auch hier: ...."Am häufigsten berichteten junge Männer, polizeiliche Gewalt erfahren zu haben. „Die Befragungsdaten sowie die Interviews zeigen außerdem, dass marginalisierte Personen in besonderer Weise von übermäßiger polizeilicher Gewalt betroffen sind“, erklärt Prof. Tobias Singelnstein..... Strafverfahren zu Verdachtsfällen rechtswidriger polizeilicher Gewalt werden außerdem zu über 90 Prozent von den Staatsanwaltschaften eingestellt, nur in etwa 2 Prozent der Fälle wird Anklage erhoben. Strukturelle Besonderheiten dieser Verfahren sind unter anderem, dass es für Polizeibeamte herausfordernd sein kann, Kollegen zu belasten. Für die zuständigen Staatsanwälte erweist sich angesichts der alltäglichen engen Zusammenarbeit mit der Polizei eine unvoreingenommene Herangehensweise an solche Verfahren als schwierig."... https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/studie-uebermaessige-polizeiliche-gewaltanwendungen-werden-nur-selten-aufgearbeitet/

    Martin Deeg

    ...."im Jahr 2023 insgesamt 38.630 Tatverdächtige erfasst wurden".....Das Problem insbesondere solcher Darstellungen und Statistiken der Behörden ist, dass hier alles unter den Begriff "Gewalt" subsumiert wird: von der Beleidigung und dem "passiven" Widerstand, der bereits beginnt, wenn bspw. jemand seinen Arm "starr" macht, wenn er angefasst wird bis hin zu der seltenen tatsächlichen körperlichen Gewalt gegen Polizeibeamte.....dass der "Respekt" gegenüber den Repräsentanten des Staates zunehmend schwindet, hat m.E. auch durchaus nachvollziehbare Gründe. Wer den Bürger zunehmend als "Feind" betrachtet wie Teile der "konservativen" Kreise braucht sich nicht zu wundern, wenn dieser die Rolle und Projektion auch irgendwann annimmt. Diese Spirale durch immer weitere Dramatisierungen zu durchbrechen ist die Herausforderung.

    Hans-Martin Hoffmann

    Die nachvollziehbaren Gründe - @ Martin Deeg - genau um die geht es mir. Und die liegen mMn weniger bei den einzelnen Polizeibeamt/innen, sondern eben genau darin, dass immer mehr Menschen sich zunehmend machtlos vorkommen und - wie ein in die Enge getriebenes Tier - im Fall des Falles versuchen die Flucht nach vorne anzutreten. Die absolute Zahl der Fälle ist noch eher niedrig, aber sie steigt signifikant, und das ist es, was mich beschäftigt, denn ich glaube - angesichts des damit verbundenen bürokratischen Aufwandes - nicht, dass immer mehr Polizist/innen einfach immer mehr Kleinigkeiten zur Anzeige bringen. Und jeder Angriff auf eine/n Notfallhelfer/in (z. B. Feuerwehr/ Rettungssanitäter) stößt bei mir auf komplettes Unverständnis. Es bringt nichts (sich abzeichnende) Probleme zu ignorieren oder gar zu leugnen (w.z.B. auch den Klimawandel), man muss an die Ursachen ran. Und wenn die noch so komplex sind.

    Jürgen Neuwirth

    Respektlos und unfreundlich? So erleben Kunden aus Würzburg den täglichen Kontakt mit Dienstleistern So rum ist die Überschrift richtig. Wie oft wurde ich für ein Problem des Dienstleisters verantwortlich gemacht? Nach dem Motto: Wir machen alles richtig, der Kunde macht was falsch. Erst diese Woche wieder als es einen kurzen Stromausfall in der Innenstadt gab. Ich bin mit meiner Tochter im Aufzug stecken geblieben. Ich wurde vom Personal angemault, warum ich in einer solchen Situation den Aufzug genommen hätte... Es war plötzlicher Stromausfall mitten in der Fahrt! Und warum ich nicht die Glocke im Aufzug verwendet hätte, damit sie mich hören? Natürlich habe ich die Glocke sturmgeläutet... Echt, immer sind die anderen blöd. Im Ernstfall wären wir wohl verbrannt... Das hat nix mit Kunden und Dienstleisern zu tun, sondern mit der Gesellschaft an sich.

    Christl Kubal

    Haben Sie schon Mal im Kundenservice in Ihrer Haus nach der Kundenfreundlichkeit gefragt? Ich habe von der Gründung bis 2018 dort gearbeitet. Hatte Zeit meines Lebens immer gerne Kundenkontakt. Die letzten Jahre wurden mir durch massiv immer mehr werdende "Freundlichkeit" der Kunden verdorben. Ich bin im Rentenalter. Müsste ich noch arbeiten, nie mehr mit Kundenkontakt. Ich verstehe wenn Sie meinen Kommentar nicht veröffentlichen. Viele Grüße

    Harald Schwarzmann

    Ich habe bis Anfang der 90er Jahre im Einzelhandel gearbeitet. Ich wurde nie so respektlos behandelt wie damals. Zwar nur von einem geringen Prozentsatz - aber das reichte um einem den Job zu vermiesen. Und ich arbeite bis heute in einer Branche mit Kundenkontakt. Sowas wie im Einzelhandel habe ich aber seither nicht mehr erlebt.

    Peter Koch

    Könnte es sein, dass wegen Sommerloch eine Mücke zum Elefanten aufgeblasen wird? Ich habe es jedenfalls bisher noch nicht erlebt, dass sich Leute in Geschäften oder der Gastronomie wirklich daneben benehmen. Einzelfälle gibt es ganz sicher, aber da muss man halt durch wenn man an der Kundenfront steht. Es gibt aber auch berechtigte Reklamationen die abzuwimmeln versucht wird und das kenne ich allerdings persönlich.

    Martin Deeg

    .....„Ich erlebe meine Kunden in der Regel als freundlich und geduldig.“......Aber Herr Alnajar, Sie können doch mit solchen kundenfreundlichen Aussagen und Sozialkompetenz nicht das um sich selbst kreisende Dogma der ewig Nörgelnden unterlaufen, dass gefälligst alles "immer schlimmer" wird und immer "der andere" schuld ist....

    Christina Glück

    Sehr geehrte und geschätzte Frau Thiel und Frau Silva, DANKE für Ihren Artikel. Die Nutzung von sozialen Medien, versteckt hinter einem Bildschirm, lässt soziale Kompetenzen verschwinden. Hoffentlich erreichen Sie diejenigen, die sich gehen lassen, in der Öffentlichkeit, bei der Entgegennahme von Dienstleistungen oder in Kommentaren, Messagener-Gruppen usw., besonders die sogenannten Boomer (zu denen ich selbst zähle). Wenn Arztpraxen im Wartezimmer um Respekt für ihre Mitarbeiter bitten, ist es Zeit nachzudenken. Bitte: weiter so, Ihre Christina Glück

    Walter Stöckl-Manger

    Ein häufig übersehener Aspekt: Ein gewisser kleiner Prozentsatz von Kunden zumindest in der Gastronomie saugt sich gewohnheitsmäßig irgendwelche Beanstandungen aus den Fingern, um damit den von vorneherein geplanten Preisnachlass zu erzwingen. Schön, dass die hier Befragten so ziviles Publikum haben. Möge es so bleiben.

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