Am Gedenkort Deportation wurde durch einen unbekannten Täter ein Holzkoffer entwendet. Die Kriminalpolizei Würzburg hat die Ermittlungen aufgenommen und hofft auf Zeugen aus der Bevölkerung. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass in der Zeit zwischen dem 18. Mai, 18 Uhr bis 21. Juni, 11 Uhr, ein kleiner dunkler Holzkoffer mit einem massiven Metallgriff an dem Mahnmal am Bahnhofsvorplatz abgesägt und entwendet wurde.
Würzburg
Vor einigen Wochen wartete ich vor dem Bahnhof auf meinen Bus. Beobachtete daß einige junge Erwachsene sich am Denkort zu schaffen machten. Vor dem Bahnhof standen fünf Polisten der Bahnhofspolizei sowie zwei von der örtlichen Parküberwachung. Die habe ich während der Unterhaltung darauf angesprochen. Bekam von Drei dieser Versammlung prommt zur Antwort: Das ist nicht unser Zuständigkeitsbereich. Soviel hierzu. Habe dann die Polizei verständigt. Gruß Klaus habermann, Estenfeld !
Wow! Und vielen Dank für die Information und ihr Engagement.
Gelegentlich überkommt mich echter Ekel vor einer Gesellschaft, in der sich auch solche Spacken offenbar sauwohl und völlig ungefährdet fühlen. Aber sicher war das planvolle Mitbringen einer Säge ganz unpolitisch und halt nur so ein blöder 'Spaß' (so dann später vor Gericht, wenn dieses Geschmeiß je ermittelt würde).
Sauwohl und völlig ungefährdet - @ Walter Stöckl-Manger - das ist genau der Punkt, s. auch den Beitrag von Klaus Habermann. Da fragt man sich doch glatt, "ob man im Fall des Falles geholfen würde" oder wg. mangelnden Zuständigkeitsbereiches auf die Polizei warten müsste. Da gabs doch in München in der U-Bahn mal die "Schwarzen Sheriffs" und erstaunlich wenig Kriminalität - bis die "Schwarzen Sheriffs" wg. (angeblicher) Übergriffigkeit abgeschafft wurden. So ist das halt mit unserem "Rechtsstaat": der ist immer da, wenn es darum geht dir Geld abzuknöpfen, aber (so gut wie) nie wenn (bzw. für was) du ihn bräuchtest...
War auch eine Top-Idee, das Mahnmal an einem Ort zu platzieren, wo Hinz und Kunz vorbeikommen und niemand wirklich aufpasst oder gar einschreitet, wenn irgendjemand so einen Mist macht. Was mich ein wenig erstaunt ist die Tatsache, dass es dort offenbar keine Videoüberwachung gibt - ist den Verantwortlichen das zuviel Aufwand oder "nur" völlig egal? Denn dass man damit ja überhaupt nicht rechnen konnte, würde ich niemandem ernsthaft abnehmen.
Der Denkort Deportation ist genau am richtigen Platz. Und dass es an so einem belebten Platz möglich ist, ein Denkmal zu beschädigen, ohne damit aufzufallen zeigt ja nur in besonders beschämender Weise, wie weit verbreitet das 'Nichts-sehen-wollen' in der Gesellschaft ist. Die Frage nach der Videoüberwachung finde ich berechtigt; ich kann mir schon vorstellen, dass dieser Platz zum Nachdenken und zur Erinnerung an die Deportation unerwünschter Menschen und Endlösungsideologie in gewissen Kreisen als 'Denkmal der Schande' angesehen wird, welches den Glanz der ach so ruhmreichen deutschen Geschichte trübt und deswegen gelegentlich zum Ziel aggressiven Verhaltens wird.
Besonders beschämende Weise - @ Georg Wohlfahrt-Mitznegg - damit haben Sie irgendwie schon Recht. Ich gebe offen zu, immer wieder froh zu sein, wenn ich diesen Bereich durchquert habe, ohne vom anwesenden "Publikum" sekkiert worden zu sein, und ich gebe ferner zu, es für pure Dummheit zu halten, sich mit ebenjenem "Publikum" anzulegen. Sollte mir etwas auffallen, greife ich (wiederum zugegeben, in sicherem Abstand...) zum Handy, dann kommt wahrscheinlich eine halbe Stunde später eine Streife vorbei, stellt den fait accompli fest und das wars (bzw. "die Kripo ermittelt"; s. Artikel). Mein Fazit: wenn es den Verantwortlichen ernst ist mit dem Standort, müssen sie ihn deutlich besser gegen Vandalismus und andere Dummheiten schützen, sonst geben sie ihn und letztlich sich selber der Lächerlichkeit preis. Und von Normalbürger/innen kann nicht mal bei der Ersten Hilfe erwartet werden, sich selber in Gefahr zu bringen - falscher "Heldenmut" nützt nichts und niemandem.
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