Das Insolvenzverfahren der HeiterBlick GmbH läuft - das zumindest kann man mit Sicherheit sagen. Vieles ist dagegen unsicher. Der sächsische Straßenbahn-Hersteller befindet sich seit April in einem Insolvenzverfahren, im Juli wurde dieses vom Amtsgericht Leipzig formal eröffnet. Bislang ist eine Sanierung nicht gelungen, was rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch Görlitz, Leipzig, Zwickau und Würzburg bangen lässt. Denn diese Städte haben bei HeiterBlick Straßenbahnen bestellt und Angst, dass diese nicht gebaut werden.
Würzburg
Dann nennen sie mir doch Objekte was die Stadt in solch großen Dimensionen erfolgreich ohne hohen Folgekosten verwirklicht hat. Es sind immer Zukunfspläne was die Stadt für ihre große Projekte hat aber nur sehr viel kosten und immer nix außer Folgekosten verursachen .Meinen sie das es mir als Würzburg nichts ausmacht was da immer verpasst wird von den verantwortlichen,
Wenn es darum geht, was in Würzburg voran geht und verwirklicht wird, werfe einfach mal ein paar Schlagworte in den Raum: Neugestaltung Bahnhofsvorplatz, Umgestaltung Busbahnhof, ehem. Faulhaberplatz, Stadttheater, Straßenbahn zum Hubland, Frankenhalle (seit 20 Jahren passiert ganz genau: null), Verlängerung StraBa zur Uniklinik, Park+Ride Parkhäuser an den Einfallsstraßen... Die Liste ist unendlich.
Sehr gut beschrieben, es fehlt nur usw. Leider gibts es halt überhaupt nix positives zu sagen über gelungen bauabschlüsse seitens der Stadt, aber auch in manchen Kommentaren sieht man das es noch genug Leute mit schwarzen Brillengläser gibt.
Für die HeiterBlick GmbH schaut es nicht heiter aus. Leipzig hat 25 sogenannte XXL-Bahnen von 45 Metern Länge geordert und eine Option für weitere 130 Fahrzeuge besiegelt. Und dann hat sich herausgestellt, dass diese Züge nicht um jede Kurve kommen ohne einen entgegenkommenden XXL-Zug zu streifen. Wer hat's verbrochen ist da jetzt die Frage, die Stadt mit falschen Angaben zur Streckenführung oder HeiterBlick mit einer Fehlkonstruktion. Dagegen ist der Auftrag aus WÜ eher unbedeutend.
Leider sind die Oldies nicht bergstreckentauglich. Aber wir erinnern uns an die "Artic Tram", die damals erfolgreich für Helsinki in Würzburg getestet wurde und enormen Zuspruch erhielt. Viel später als die Würzburger Heiterblick-Bestellung hat Mannheim 116 Stück der Artics bestellt, die mittlerweile nahezu alle schon in Betrieb sind. Das hätte Würzburg viel Zeit und Geld erspart, sich an diesen Serienauftrag dran zu hängen. Die zwei Prototypen sind übrigens in Deutschland geblieben. Sie fahren auf der Linie 88 in Schöneiche bei Berlin. Sie sind mittlerweile smaragdgrün lackiert und ein echter Hingucker.
Die Pflicht zur Ausschreibung verpflichtet leider auch zur Bestellung beim günstigsten Anbieter. So einfach bestellen dürfen städtische Unternehmen halt nicht. Vielleicht hatte ja auch Škoda Transtech Oy kein Interesse an der Ausschreibung aus Würzburg.
wobei das bei der jetzigen Situation zu prüfen wäre!! Ob WVV was dazu sagt?
Und auch von mir an Herrn Rösch einen warmen Dank für diese qualifizierte und konstruktive Anmerkung. Wie so oft freue ich mich über erhellende Kommentare ( von ihm und allen anderen unkenden Zeitgenoss*innen), die einen kritischen und hilfreichen Blick in die Vergangenheit werfen & unser aller Vorwärtskommen in dieser an Herausforderungen nicht armen Zeit so möglich machen. Schön , dass Sie im Klagechor immer verlässlich dabei sind.
Ganz witzig. Aber beim Genderstern habe ich aufgehört zu lesen.
Mich würde interessieren, ob die Verantwortlichen schon die Fühler nach anderen Herstellern ausgestreckt haben. Also Plan B. Ein Wechsel würde zwar Zeit und Geld kosten, aber es würde weiter gehen. Für die Insolvenz kann man den Stadtverantwortlichen keinen Verwurf machen, außer der Hersteller war schon zum Zeitpunkt vor der Auftragsvergabe finanziell klamm.
Eine erneute Ausschreibung so vorzubereiten, daß sie binnen eines Jahres zuschlagfähig ist benötigt genauso viele Fachleute also Ingenieure, Kaufleute und Juristen wie sie derzeit dem HeiterBlick auf den Fersen sind. Wenn aber das Projekt HeiterBlick bei der WSB abgeschlossen ist, sind das eingearbeitete Fachleute. Die man auch braucht, denn als Nachfolgeprojekt für die GT-F hat der Aufsichtsrat der WSB um 2021 herum richtigerweise beschlossen, noch einmal 20 Wagen zu beschaffen: 10 für's Hubland und 10 als Ersatz für die Bestandsflotte.
Ich vermeine mich an einen Zeitungsbericht erinnern zu können, dass die Tage der "Oldtimer" zumindest im täglichen Betrieb aufgrund von EU-Vorgaben gezählt sind. Ergo müssten entweder die noch zugelassenen Modelle alle zuverlässig laufen oder Heiterblick liefern oder Würzburg geht (mehr oder weniger) zu Fuß. So siehts aus - und ein Hoch auf die "Ausschreiberitis", die offenbar mal wieder einen Mittelständler zur Strecke gebracht hat, sehr zur Freude der großen Konzerne!
Am besten man behält die noch noch laufenden Oldtimer, die funktionieren wenigstens und sind für die Ewigkeit gebaut. Vielleicht kann man noch ein paar Exemplare aus Rumänien oder Polen zurückkaufen, wohin sie damals verschenkt (!) wurden? https://wuerzburgerleben.de/2018/01/04/wuerzburger-straba-arad-rumaenien/
Verluste von mehreren Millionen sind in Würzburg doch keine Zeile mehr wert, egal um welches Projekt es sich handelt. Nächste Desaster werden die Bäume auf den Markt sein. Das Rathaus hat ja genug Fenster 🤣
Hallo, Herr Rösch. Ihre Bemerkung ist nicht hilfreich und zudem einfach unzutreffend. Diese Insolvenz (be-)trifft nicht nur Würzburg, sondern auch weitere Straßenbahnbetriebe in anderen deutschen Städten. Viel schlimmer ist der Umstand, daß das Aufschieben der Entscheidung der Ersatzbeschaffung in der vorherigen bzw. vorvorherigen Stadtratsperiode uns - und vor allem die Straba- und ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzern - nun besonders böse auf die Füße fällt. Wie sich damit die Nutzerzahlen erhöhen sollen - und damit die Wirtschaftlichkeit des Betriebs - ist mir schleierhaft. Dabei reden wir noch gar nicht davon, daß wir durch das Fehlen des 'mal kurzfristig erheblich verbesserten Angebots die Intensität der PKW-Nutzung in der Stadt nicht runterbekommen. Wie wir damit die einzuhaltenden Vorgaben zu Klimaschutz (& Co.) - und zum Vorteil der Gesundheit der in Würzburg Wohnenden - auch nur ansatzweise erreichen können wird immer fraglicher.
In vielen Bemerkungen zutreffend und richtig Herr Schmitt
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