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GOSSMANNSDORF: Heinrich Schramm gestorben: Goßmannsdorf mit geprägt

GOSSMANNSDORF

Heinrich Schramm gestorben: Goßmannsdorf mit geprägt

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    Ein Platz, den er liebte: Heinrich Schramm am Kreuz auf dem Muldenrangen bei Goßmannsdorf. Am Sonntag ist der frühere Bürgermeister von Goßmannsdorf im Alter von 87 Jahren gestorben.
    Ein Platz, den er liebte: Heinrich Schramm am Kreuz auf dem Muldenrangen bei Goßmannsdorf. Am Sonntag ist der frühere Bürgermeister von Goßmannsdorf im Alter von 87 Jahren gestorben. Foto: Foto: Ulrich Kind

    Es ist ein wunderbarer Ausblick, der sich vom „Muldenrangen“ oberhalb von Goßmannsdorf über die Heimat bietet. Ein „ganz besonderes Gefühl“ überkommt die Menschen dort, hat Heinrich Schramm einmal im Gespräch erzählt. Nicht von ungefähr hatte er sich dafür eingesetzt, dass das Holzkreuz als Wahrzeichen des Berges vor wenigen Jahren erneuert wurde. Das Kreuz und vieles mehr in Goßmannsdorf wird an ihn erinnern: Im Alter von 87 Jahren ist der frühere Bürgermeister von Goßmannsdorf am Sonntag gestorben.

    In Goßmannsdorf geboren und aufgewachsen, war seine Jugend und die seiner beiden Brüder und seiner Schwester geprägt vom Leben auf dem Land. Und wie vielen jungen Menschen seines Alters hieß es schon sehr bald Abschied nehmen von der Heimat: Reicharbeitsdienst und Kriegsdienst führten ihn nach Russland und Finnland und in die entbehrungsreiche amerikanische Kriegsgefangenschaft, wie er vor wenigen Jahren dieser Zeitung berichtet hatte. Erst an seinem 21. Geburtstag hatte er wieder sein geliebtes Goßmannsdorf gesehen.

    1947 heiratete er Irmgard Müller, bereits im Jahr 2003 gestorben ist. Vier Mädchen und ein Junge gingen aus der Ehe hervor. Seine Lehre absolvierte Schramm bei der BayWa in Hofheim und dort arbeitete er auch 25 Jahre als Kaufmann. 1962 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit und baute einen Hühnerhof.

    Schon früh hatte Schramm kommunalpolitische Verantwortung im Ort übernommen. 1956 hatten ihn seine Mitbürger in den Gemeinderat gewählt. Zehn Jahre gehörte er dem Goßmannsdorfer Ratsgremium an. Sechs Jahre, von 1964 an, war Schramm zudem Gemeindekassier. Von 1971 bis zur Gebietsreform im Jahr 1978 war er Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde und hat den Ort in dieser Zeit mitgeprägt.

    Er und sein Gemeinderat haben etwas erreicht, worüber man heute wohl nur staunen kann. Goßmannsdorf baute Kanal und Straßen – und die Bürger mussten nicht einen Pfennig Beitrag zahlen. Der Erlös aus dem kommunalen Wald hatte dies möglich gemacht, hatte Schramm bei seinem Rückblick vor wenigen Jahren berichtet. Weitere Ausrufezeichen, die Goßmannsdorf unter der Verantwortung von Heinrich Schramm setzte, waren der See, der vor allem deshalb gebaut wurde, weil man im Dorf keinen Feuerweiher hatte. Die Erweiterung des Friedhofes fällt ebenfalls in die Amtszeit von Heinrich Schramm.

    Aber auch nach der Gebietsreform setzte sich Schramm für seine Gemeinde ein: Von 1978 bis 1984 war Heinrich Schramm auch Mitglied des Hofheimer Stadtrats. Auch im Kreistag engagierte sich Schramm: zwölf Jahre, von 1972 an. Mitglied war Schramm zudem in Goßmannsdorfer Vereinen, unter anderem beim TSV, beim Kriegerverein, Gründungsmitglied beim Musikverein, Ehrenmitglied der Chorgemeinschaft und er wurde auch von der CSU für langjährige Treue geehrt.

    1978 erkrankte Schramm und musste seinen Betrieb aufgeben. Heinrich Schramm gab aber nicht auf, denn Kämpfen hatte er schon in früher Jugend gelernt. Als er 60 Jahre alt war, startete er einen Neuanfang. Von der Molkerei in Lendershausen kaufte er einen mobilen Lebensmittelladen und bedient seine Kundschaft bis zum Jahr 2008 in fast 40 Gemeinden. Diese Tätigkeit, dazu sein Garten, den er immer als ein besonderes Refugium betrachtete, lagen ihm immer am Herzen, am meisten allerdings seine Familie – seine Kinder, die Enkel und Urenkel.

    Die Beerdigung von Heinrich Schramm findet am Freitag, 10. Februar, um 14.30 Uhr auf dem Friedhof in Goßmannsdorf statt. Der Rosenkranz wird am Mittwoch und Donnerstag, jeweils um 18.30 Uhr, gebetet.

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