In seiner jüngsten Sitzung hatte der Marktgemeinderat Remlingen viel, aber konstruktiv diskutiert. Beim Beitritt zum LEADER-Programm des Landkreises fand sich ganz knapp keine Mehrheit. "Es fehlt der Kümmerer", sagte Gemeinderat Matthias Leikauf. Das LEADER-Programm verteilt Fördermittel, die für geplante Maßnahmen von der Gemeinde, Vereinen oder Privatpersonen abgeschöpft werden könnten. Aber einen Zuschuss, so Leikauf, gebe es nur, wenn eine Idee ausgearbeitet, vorgestellt und beantragt wird. Viel Arbeit, die im Vorfeld geleistet werden müsste.
Zweite Bürgermeisterin Eva Maria Stenke und Fritz Emmerich sahen es als Chance für die Vereine, die mit wenigen Euro Beiträgen auch Zuschüsse beantragen könnten. Die Räte Richard Fischer und Bernhard Schwab sahen eine Absage noch drastischer. Es sei eine Bankrotterklärung und ein Armutszeugnis, wenn der Markt Remlingen nicht beitritt - weil befürchtet wird, dass keine Projekte ausgearbeitet würden und die Gebühr von 5700 Euro für die Laufzeit von fünf Jahren rausgeworfenes Geld sei.
Photovoltaik auf den gemeindlichen Gebäuden.
Mit den Windrädern produziert die Gemeinde bereits ein vielfaches dessen, was die Remlinger Bürger verbrauchen. Trotzdem wollen die Räte auf den gemeindeeigenen Gebäuden - wo möglich - zusätzlich Photovoltaikanlagen installieren. Die Planung läuft - Probleme gäbe es aber, so Leikauf, bei den Fachfirmen und der Lieferkette.
Eine knappe Mehrheit fand sich im Gremium für den Abriss des ehemaligen Waaghäuschens im Zuge des Abrisses des alten Bauhofes und ehemaligen Bullenstalls. Nach Rücksprache mit der Abrissfirma sei bei den Arbeiten das kleine Waaghäuschen nur im Weg und würde die Arbeiten erschweren. Was sich natürlich bei den Kosten bemerkbar macht. Der Dachstuhl befindet sich im sehr guten Zustand und wird abgebaut. Dieser wird dann an anderer Stelle für einen möglichen Unterstand wieder verwendet.
Gemeinde kann an den Donnerstagen den Bürgerbus nutzen
Zu drei Anträgen von Gemeinderat Leikauf nahm Bürgermeister Günter Schumacher Stellung. Zum Dauerbrenner, der Spielplatz am Mühlbergring (wir berichteten), stehe er mit den Beteiligten in Verbindung und hoffe, dass sich hier eine Lösung bis zur Sommerpause finden lasse. Beim Thema Bürgerbus monierte Leikauf, dass in einer Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft Helmstadt die Bürgermeister ohne das Einbeziehen der Gemeinderäte entschieden hätten, dass der Bürgerbus gegen einen symbolischen Betrag an die Gemeinde Holzkirchen verkauft wurde. Bürgermeister Schumacher räumte ein, dass er an dieser Sitzung nicht teilnehmen konnte, um das Veto des Marktes Remlingen einzulegen. Nach Gesprächen mit dem Vorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft, Bürgermeister Daniel Bachmann, wurde festgelegt, dass der Markt Remlingen zukünftig an den Donnerstagen den Bus als Bürgerbus nutzen könne. Schumacher wird sich um einen Fahrer bemühen. Christiane Wehr hat sich spontan als Ersatz-Fahrerin zur Verfügung gestellt und appellierte an den Gemeinderat, doch auch an einigen Tagen oder zur Urlaubsvertretung den Fahrdienst zu übernehmen. Ihr schloss sich Leikauf an.
Hochbehälter als Feuerwehrlöschspeicher nutzen
Bei der künftigen Nutzung des momentanen und künftigen "Hochbehälters" konnten sich alle Räte nach der Abschaltung vom Netz als zusätzlichen Feuerwehrlöschspeicher einigen. Bei der Planung zum neuen Hochbehälter wurde festgestellt, dass ein Abriss des in der Erde vergrabenen Behälters sehr teuer sei und eine Umnutzung auch von der Feuerwehr begrüßt werde.
Zum Umzug des Waldkindergartens auf das Gemeindegrundstück versprach Schumacher, dass ein Vertrag mit den Betreibern geschlossen werde, der auch die Arbeiten, die die Gemeindearbeiter leisten sollen, genau definieren und abstecken werde.
Mit viel Energie haben die Räte ein Verkehrskonzept mit der Polizei und den Fachbehörden ausgearbeitet. Zu diesem Thema stellt Gemeinderat Leikauf die neuesten Ergebnisse vor. Diese werden, so Schumacher, im nächsten Mitteilungsheft genauer erläutert.