Es wird viel diskutiert und geplant, wie Energiekosten in den Kommunen eingespart werden könnten. Der Markt Remlingen hat mit seinem Beschluss in der jüngsten Gemeinderatssitzung, eine Photovoltaik-Anlage für rund 22.000 Euro auf dem neuen Trinkwasserhochbehälter zu installieren, Tatsachen geschaffen.
Möglich ist die Anbringung auf der kleinen Südfläche des Daches. Die Anlage bringt eine Leistung von gut 20 Kilowatt-Peak (kWp) und deckt fast den ganzen Tagesbedarf des Hochbehälters. Bereits bei dessen Planung wurde der Wunsch des Gremiums berücksichtigt, zur Reduzierung der Stromkosten auf alternative Energiegewinnung zu setzen.
Wassergebühren könnten so eingedämmt werden
Große Stromfresser im Hochbehälter sind vor allem die Pumpen der Hochzone, der Kompressor zur Druckerhöhung und die Luftentfeuchter. Letztere können so gesteuert werden, dass sie tagsüber laufen und somit der Solarstrom aus der eigenen Anlage verbraucht wird. Luftentfeuchter werden gebraucht, um den Temperaturunterschied des Wassers von relativ konstante Temperatur in den beiden Behältern von zwölf Grad Celsius und der Raumtemperatur, die sich bei Sonneneinstrahlung schnell und stark aufheizt, auszugleichen und somit Schimmelbildung vorzubeugen.
Mit der Investition erhofft sich das Gremium eine spürbare Reduzierung der Stromkosten und damit einen positiven Effekt auf die Wassergebühren. Eine Aufrüstung mit leistungsstarken Stromspeichern ist vorgesehen. Im Moment, so Gemeinderat Matthias Leikauf, seien auf dem Markt zeitnah keine Speicher zu vernünftigen Preisen zu bekommen. Eine Nachrüstung sei jederzeit möglich.
Die Kläranlage ist eine weitere Option
Zukunftsmusik, aber nicht unmöglich erscheint es dem Ingenieurbüro, durch das Installieren von großen Speichern auch die Pumpen im Brunnen mit Strom zu versorgen. Zum jetzigen Zeitpunkt sei das Projekt aber noch nicht umsetzbar, aber jederzeit nachrüstbar. Um die Trinkwasser-Versorgung bei einem eventuellen Stromausfall zu garantieren, wurde der Hochbehälter mit einem Notstromaggregat ausgestattet. Eine Versorgung über die Photovoltaikanlage wäre nur mit einem sehr großen Speicher möglich und wurde bei der Planung aus Kostengründen nicht vorgesehen.
Auf der Agenda des Marktes Remlingen stehen weitere Anlagen, die zusammen mit der Verwaltungsgemeinschaft Helmstadt geplant werden. Zeitnah soll eine Anlage auf dem Dach des Bauhofes zur Einspeisung in die Kläranlage installiert werden. Matthias Leikauf hatte bereits im Jahr 2020 ein Konzept zur Reduzierung der Stromkosten durch den Bau einer Photovoltaikanlage im Gremium vorgestellt. Leider, so Leikauf, sei bis heute noch kein Angebot auf den Weg gebracht.