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Waldbrunn: Nach Jahrzehnten der Vorbereitung: Waldbrunn genehmigt Pläne zur Erweiterung des Trinkwasserschutzgebiets

Waldbrunn

Nach Jahrzehnten der Vorbereitung: Waldbrunn genehmigt Pläne zur Erweiterung des Trinkwasserschutzgebiets

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    Trinkwasser von hoher Qualität kommt in Waldbrunn aus der Leitung (Symbolfoto). Zwei Brunnen versorgen die Gemeinde damit, das Schutzgebiet soll nun erweitert werden.
    Trinkwasser von hoher Qualität kommt in Waldbrunn aus der Leitung (Symbolfoto). Zwei Brunnen versorgen die Gemeinde damit, das Schutzgebiet soll nun erweitert werden. Foto: Patrick Pleul

    Das durch die Eigenwasserversorgung der Gemeinde Waldbrunn gewonnene Trinkwasser hat selbst ohne Aufbereitung eine ungewöhnlich hohe Qualität. Dies ergaben Untersuchungen des Fachbüros BaurConsult. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, möchte die Gemeinde ihr bestehendes Trinkwasserschutzgebiet erweitern. Die ersten Überlegungen hierzu liegen mindestens drei Jahrzehnte zurück.

    Nach dieser extrem langen Zeit der Vorbereitung verabschiedete der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einstimmig die entsprechende Planung zur Eingabe, Prüfung und Zustimmung durch den Fachbereich Wasserrecht am Landratsamt Würzburg. Bis die Bewilligung ergeht, könnten allerdings weitere drei bis fünf Jahre ins Land gehen, so die Einschätzung von Geowissenschaftlerin Julia Stilkerich vom beauftragten Fachbüro.

    Bürgermeister nennt die Vorbereitung"äußerst komplex"

    Mit Blick auf die außergewöhnlich lange Vorbereitungszeit zur Erstellung der Eingabe- und Bewilligungsplanung bezeichnete Bürgermeister Markus Haberstumpf (CSU) die Thematik als "äußerst komplex." Gleichzeitig verwies Haberstumpf auf zeitraubende, grundlegende Ermittlungen der geologischen Basisdaten. Regional deckungsgleich mit der südwestlichen Begrenzung des angestrebten Wasserschutzgebietes der Stadt Würzburg zum Schutz der Zeller Quellen soll das Gebiet zum Schutz des Waldbrunner Trinkwassers künftig rund 21 Hektar umfassen.

    Die umfassenden Antragsunterlagen beinhalten Darstellungen der Betriebs- und Ruhewasserspiegels der aktuell betriebenen beiden Brunnen 2 und 3. Deren Förderrate liegt bei konstant bei zwölf Litern in der Sekunde. Nach der Bohrung von Brunnen 3 im Jahr 2016 wurde der älteste Brunnen 1 außer Betrieb genommen. Eine Dokumentation weist im Bereich der beiden Brunnen 619 Millimeter durchschnittlicher jährlicher Niederschläge sowie eine Verdunstungsmenge von 440 Millimetern aus.

    Sehr ergiebiges Grundwasservorkommen

    Messungen ließen Rückschlüsse auf eine durchschnittliche Verweilzeit von etwa zehn Jahren des aus einer Tiefe von rund 25 Meter gewonnenen Trinkwassers schließen. Das Gestein weise einen sehr hohen Verkarstungsgrad auf. Dieser sei ausschlaggebend für ein sehr ergiebiges Grundwasservorkommen, mache es aber auch relativ anfällig, so die Einschätzung der Geologin.

    Neben einem Auflagenkatalog für Veränderungen und Aktivitäten innerhalb des betroffenen Gebietes betrifft ein wesentlicher Teil der Unterlagen insbesondere eine Auflistung der Gefahrenpotenziale. Hierzu zählen das gemeindliche Siedlungsgebiet selbst, der bei Altertheim durch Knauf geplante Gipsabbau, eine geplante Deponie der Klasse 1 in Helmstadt sowie die tangierende Bundesautobahn A3.

    B26n: Welche Auswirkungen hätte ein Knotenpunkt?

    Als derzeit völlig unwägbar betrachtet wird der mit einer Realisierung der B26n womöglich entstehende Knotenpunkt. Mögliche Gefahrenquellen für das Grundwasser ergeben sich nach den Ausführungen der Geologin auch aus Fundamenten von Windkraftanlagen, weil hierbei die Deckschicht angegriffen werde.

    Laut Geowissenschaftlerin Julia Stilkerich sei die Festlegung des Umgriffs des beabsichtigten, 21 Quadratkilometer umfassenden Einzugsgebietes in Absprache mit der Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH (TWV) als Versorger der Stadt Würzburg erfolgt. Das Grundwasservorkommen wird in diesem Bereich von der Geologin auf jährlich zwei Millionen Kubikmeter geschätzt. Mit der Erweiterung ihres Trinkwasserschutzgebietes beantragt die Gemeinde Waldbrunn eine wasserrechtlich bewilligte Entnahme von jährlich 175.000 Kubikmetern.

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