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Bayerische Versorgungskammer: Aufklärung um Millionenverluste bleibt aus – Kommentar

Kommentar

Millionen Rentengelder verzockt: Söder-Regierung lässt sich hinhalten, statt aufzuklären

Christof Paulus
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    Vor allem in Manhattan hat die Bayerische Versorgungskammer viel Geld bei Immobiliendeals verloren.
    Vor allem in Manhattan hat die Bayerische Versorgungskammer viel Geld bei Immobiliendeals verloren. Foto: Benno Schwinghammer, dpa

    Weit über 100 Millionen Euro hat die Bayerische Versorgungskammer in den USA verloren. Dieser ohnehin schon herbe Verlust erscheint noch größer, wenn man bedenkt, dass das verzockte Geld aus der Altersvorsorge von Millionen Versicherten stammt. Und dann steht noch im Raum: Werden die Verluste womöglich noch viel höher? Es ist dringend nötig, die Affäre lückenlos aufzuklären und Konsequenzen zu ziehen, damit die Renten wirklich sicher bleiben. Stattdessen wird die Öffentlichkeit hingehalten – auch weil die Staatsregierung davor zurückschreckt, sich die Hände schmutzig zu machen.

    US-Investments der Bayerischen Versorgungskammer: Wie konnte es zum Verlust kommen?

    Dabei steht die Kammer unter der Aufsicht des Innenministeriums. Gegen die Behörde häufen sich die Vorwürfe: Ganz offenbar hat sie teils stümperhaft investiert, sich bei Immobiliendeals über den Tisch ziehen und von schillernden Figuren am Immobilienmarkt blenden lassen – auch schon vom nun wegen Korruption angeklagten Großinvestor René Benko bei Geschäften in Europa. Augenscheinlich haben sämtliche Kontrollmechanismen versagt.

    Die Kammer versucht wohl, das zu verschleiern. Nur auf Nachfrage gibt sie Dinge preis und sucht Schlupflöcher, um Details für sich zu behalten. Deshalb ist es Zeit, dass die Regierung Druck macht, auch ein Machtwort von Markus Söder wäre langsam fällig. Nur, indem man den Fall anpackt, nachbohrt und nach Verantwortlichen sucht, lassen sich die Probleme lückenlos aufklären. Damit nicht weitere Millionen Rentengelder versenkt werden.

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    4 Kommentare
    Hermann Spitznagel

    Da braucht man doch nicht nach München zu gehen . Auch hier gab oder gibt es einen Partner für betriebliche Vorsorge, der sehr viel Geld in Sport-Sponsoring steckte. Geld, das mal den Versicherten nicht zugute kommt. Mit reinen Zinserträgen kommt man heute nicht mehr weit und andere Wege bergen halt auch Risiken.

    Ralf Eberhardt

    Das ist wohl nicht nur ein Thema in Bayern. Auch in Hessen und Schleswig-Holstein haben Versorgungswerke derartige Immobilien-Geschäfte vollzogen - und verloren. Im Landtag wird dies ja schon thematisiert. Aber ich bin mir sicher, hier werden - wenn überhaupt - Bauernopfer entstehen. Ansonsten wird in Regierung, im Innenministerium und natürlich auch bei Herrnn Söder geschwiegen. Zumal im Vorfeld des nächstjährigen Wahlkampfs in Bayern.

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    Martin Deeg

    Und genau das ist nicht mehr tolerierbar und in keiner Weise akzeptabel. Dass eine CSU-geführte Landesregierung und ein CSU-dominierter Landtag mal eben Verfehlungen unter Aufsicht eines CSU-Ministeriums "zu vertuschen" versucht - das sind die Missstände, die der AfD Zulauf bescheren und das Vertrauen in die demokratischen Institutionen und die Redlichkeit der Verantwortlichen zersetzen. Und man glaubt offenbar, unbenommen so weiter machen zu können.....

    Martin Deeg

    ....."auch ein Machtwort von Markus Söder wäre langsam fällig."..... Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass eine Vertuschung diesen Ausmaßes ohne Wissen und Wollen vom "Chef" geschieht?

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