Footballfans mussten in München wohl zweimal hinschauen, um zu realisieren, wer da im Englischen Garten unterwegs war: Tom Brady, der erfolgreichste und wohl beste Football-Spieler der NFL-Geschichte. Der 47-jährige US-Amerikaner war – offenbar im Rahmen des Champions-League-Finals in der Allianz Arena vor wenigen Tagen – zu Besuch in der bayerischen Landeshauptstadt und zeigte sich dabei auch an der weltbekannten Eisbachwelle. Dabei solidarisierte er sich mit den Surferinnen und Surfern, die derzeit eine Wiederöffnung der Surfwelle fordern.
Tom Brady protestiert an Eisbachwelle in München gegen Surf-Verbot
Auf einem Foto, das der Ex-Profi der New England Patriots und Tampa Bay Buccaneers auf Instagram teilte, posierte er an der Eisbachwelle (Es ist das zweite Foto in seinem Instagram-Post, Anm. d. Red.). Neben Brady ist ein Protestschild zu sehen mit der Aufschrift „Surfing is not a crime“ (übersetzt: „Surfen ist kein Verbrechen“). Zusätzlich teilte er das Foto auch in seiner Instagram-Story und kommentierte es mit den Worten „Let Munich surf!!!“ („Lasst München surfen!“).
Die Eisbachwelle ist aktuell gesperrt – das Surfen ist bis auf Weiteres verboten. Die Stadt hatte das Surfverbot angeordnet, nachdem eine 33-jährige Surferin Mitte April nach einem Unfall an dem bekannten Surf-Spot gestorben war. Seit einigen Wochen ist um die Wiedereröffnung eine größere Diskussion ausgebrochen, die zuweilen auch zu Protestaktionen und Beleidigungen führte.
Tom Brady posiert mit Protestplakat – zu angespanntem Zeitpunkt
Die Solidarisierungsaktion des siebenmaligen Super-Bowl-Siegers, der auch dreimal zum besten Spieler (MVP) der amerikanischen Footballliga gewählt wurde, erfolgt damit just zu einem Zeitpunkt, an dem die Debatte über die Aufhebung des Surfverbots an Fahrt aufgenommen hat.
Gerade erst hatte sich die Interessengemeinschaft Surfen in München (IGSM) von Protestplakaten und Beschimpfungen der vergangenen Tage distanziert. So waren an der Eisbachwelle mehrere Plakate mit provokanten Sprüchen aufgetaucht – etwa „Politiker und Staatsanwälte haben hier Surfverbot!“ oder „Bergsteigen und Radfahren verbieten! Sicher ist sicher“. Zudem hatte ein Unbekannter illegal an der gesperrten Stelle gesurft und in einem online verbreiteten Video den Mittelfinger gezeigt.
Münchner Surf-Gemeinschaft IGSM hatte sich von Protestaktionen distanziert
Die IGSM hatte daraufhin in einem Statement betont: „Solche Aktionen schaden dem Ansehen der gesamten Surf-Community und führen mit Sicherheit auch zu keiner schnelleren Wiedereröffnung der Welle.“ Die organisierte Surf-Gemeinschaft will sich an den Plan von Stadt und Staatsanwaltschaft München halten und erst das Ermittlungsergebnis des Surfunfalls abwarten, bevor die Welle wieder geöffnet wird.
Bradys Instagram-Post dürfte an diesen Plänen wohl nichts ändern. Der US-Amerikaner hatte 2023 seine aktive Karriere beendet. Er gilt unter vielen Football-Fans sowie Expertinnen und Experten als „Goat“ des Sports (Abkürzung für „Greatest of all Time“ – „der Größte aller Zeiten“). Im ersten regulären NFL-Spiel, das jemals in Deutschland ausgetragen wurde, stand Brady als noch aktiver Spieler 2022 in München auf dem Rasen.
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