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SafeSpace und SafeNow: Hilfe für Frauen auf dem Oktoberfest 2025

Oktoberfest 2025

Handy verloren, belästigt oder K.-o.-Tropfen? Hier finden Frauen auf der Wiesn schnelle Hilfe

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    Ob bei Verdacht auf K.-o.-Tropfen, nach körperlicher Gewalt oder bei Orientierungslosigkeit: Im „Safe Space“ nahe der Bavaria finden Frauen in schwierigen Situationen auf der Wiesn Hilfe.
    Ob bei Verdacht auf K.-o.-Tropfen, nach körperlicher Gewalt oder bei Orientierungslosigkeit: Im „Safe Space“ nahe der Bavaria finden Frauen in schwierigen Situationen auf der Wiesn Hilfe. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Eigentlich ist das Oktoberfest zum Feiern da: Millionen Menschen aus aller Welt kommen in den 16 Tagen auf die Wiesn, um gemeinsam fröhlich in den Bierzelten, Fahrgeschäften und Jahrmarktstraßen Spaß zu haben. Auf dem größten Volksfest der Welt kann es aber schnell auch mal unübersichtlich werden – gerade, wenn im Laufe des Abends viel Alkoholkonsum im Spiel ist.

    Das erste Wiesn-Wochenende bei strahlendem Sonnenschein mit Rekord-Temperaturen um 30 Grad war für die Sanitäterinnen und Sanitäter bereits sehr arbeitsreich: Am ersten Wiesn-Tag hatten sie bereits rund 500 Einsätze. Auch einen Todesfall gab es. Zudem gab es eine Schlägerei mit Maßkrügen und einen Hitlergruß. Immer wieder kommt es außerdem zu Fällen sexueller Belästigung – so auch bereits an diesem ersten Wiesn-Wochenende.

    Fünf sexuelle Belästigungen wurden nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur angezeigt, ein 23-Jähriger soll zudem Notfallsanitäterinnen begrabscht haben – da ist es wenig verwunderlich, dass besonders Frauen bei der Kleiderwahl Acht geben: Viele tragen unter dem Dirndlrock zumindest kurze Hosen, um zu vermeiden, dass ihnen unter den Rock geschaut oder gefilmt wird.

    Frauen, die auf der Theresienwiese in kritische Situationen geraten, brauchen schnelle Hilfe. Hier finden Sie eine Übersicht, welche Angebote es gibt.

    Safe Space auf dem Oktoberfest 2025: Hier bekommen Frauen Hilfe bei Krisen und Gewalt

    Um Besucherinnen auf dem Oktoberfest in Krisensituationen zu unterstützen, hat die Stadt München einen „Safe Space“ eingerichtet. Jede Frau und jedes Mädchen, die in einer Notlage sind, sich verunsichert, orientierungslos oder bedroht fühlen, können sich dort melden. Das Servicezentrum ist in der Nähe der Bavaria zu finden. Es liegt hinter dem Schottenhamel-Festzelt und ist über den Eingang „Erste Hilfe“ zu erreichen, wo auch die Polizei mit ihrer Wiesn-Wache stationiert ist. Die Sorgen und Nöte sind dabei völlig verschieden.

    Es sind ganz verschiedene Gründe, aus denen Frauen auf dem Oktoberfest zum „Safe Space“ kommen:

    • Freunde und Begleiter auf dem Oktoberfest verloren
    • Schlüssel oder Handy auf der Wiesn verloren
    • Orientierung auf dem großen Festgelände verloren
    • Hilfe für einen sicheren Heimweg
    • körperliche oder sexuelle Gewalt
    • psychische Krisen 

    Der „Safe Space“ ist eine gemeinsame Aktion der Vereine „AMYNA“ und „IMMA“ sowie der Beratungsstelle Frauennotruf München und wird unter anderem von der Stadt München unterstützt. Der feste Bereich steht kostenlos allen Personen zur Verfügung, die sich als Frauen identifizieren, und ist täglich von 18 Uhr bis 1 Uhr geöffnet. Freitags bis sonntags und am 3. Oktober bereits ab 15.30 Uhr. Männer dürfen diesen geschützten Bereich nicht betreten.

    Oktoberfest 2025: Stadt München und „Safe Space“ warnen vor K.-o.-Tropfen auf der Wiesn

    Beim Oktoberfest im vergangenen Jahr waren es zuletzt rund 350 Hilfesuchende, die zum „Safe Space“ gekommen sind. Und wie die Verantwortlichen berichten, hat in den letzten Jahren ein Phänomen besonders zugenommen: Immer wieder kommt es auf der Wiesn dazu, dass Frauen mit K.-o-Tropfen betäubt werden. Zwölf Fälle gab es 2024, fast doppelt so viele wie zuvor.

    Wie können Frauen auf dem Oktoberfest 2025 sicher feiern? Der wichtigste Ratschlag der Stadt München: Bleibt in einer Gruppe, in der gegenseitig aufeinander geachtet und niemand alleine gelassen wird.
    Wie können Frauen auf dem Oktoberfest 2025 sicher feiern? Der wichtigste Ratschlag der Stadt München: Bleibt in einer Gruppe, in der gegenseitig aufeinander geachtet und niemand alleine gelassen wird. Foto: Andreas Gebert, dpa (Archivbild)

    Um Frauen über die Gefahren dieser Substanzen aufzuklären, informiert der „Safe Space“ zum Oktoberfest 2025 mit einem neuen Flyer. Der zentrale Ratschlag lautet: „Den besten Schutz bietet eine Gruppe, in der gegenseitig aufeinander geachtet und niemand alleine gelassen wird.“ Betroffene sollten in jedem Fall an einen sicheren Ort wie den „Safe Space“ gebracht werden, so der Rat der Einrichtung. Darüber hinaus finden Wiesn-Besucher auf dem Flyer Hinweise zu den möglichen Symptomen und Hilfsangeboten.

    Das sind mögliche Symptome nach K.-o.-Tropfen - die Wirkung ähnelt oft der von Alkohol:

    • Plötzliche Müdigkeit
    • Schwindel
    • Verwirrtheit
    • Gedächtnisverlust
    • Schwierigkeiten, sich zu bewegen

    Ein wichtiger Unterschied zwischen den Nachwirkungen von Alkohol und K.-o.-Tropfen: Rückwirkende Erinnerungslücken bis in Zeiträume vor der Verabreichung gibt es bei Alkohol nicht.

    Sicherheit von Frauen auf dem Oktoberfest: So kann man schwierigen Lagen vorbeugen

    Wer in einer schwierigen Lage in den „Safe Space“ nahe der Bavaria kommt, erhält neben Beratung und Begleitung auch ganz praktische Hilfen wie etwa eine Decke, einen Taxigutschein – oder im Ernstfall auch mal Kleidung. Aber auch Tipps, um schwierigen Situationen schon im Vorhinein vorzubeugen, haben die Mitarbeiterinnen im „Safe Space“ des Oktoberfestes parat.

    So können sich Frauen auf dem Oktoberfest schützen:

    • Handy aufladen und Powerbank mitnehmen
    • Treffpunkte vereinbaren, falls man Begleiter verliert
    • Sicheren Heimweg planen
    • Möglichst wenig Wertgegenstände mitnehmen
    • Handynummer von Vertrauensperson auf einem Zettel mitnehmen
    • Adresse von Hotel oder Unterkunft separat auf einem Zettel notieren

    Ein zusätzliches Hilfsmittel für mehr Sicherheit in den Festzelten und auf dem Gelände des Oktoberfests ist die App „SafeNow“, die in München entwickelt wurde. Jeder Wiesn-Besucher kann sie sich kostenlos aufs Handy laden. Braucht ein Oktoberfest-Besucher schnelle Hilfe – etwa bei medizinischen Problemen oder bei Belästigung - kann man einen Button betätigen.

    Im nächsten Moment werden Freunde oder Familienmitglieder alarmiert, deren Kontaktdaten hinterlegt sind und die ebenfalls die App installiert haben. Sie hören auf ihrem Handy einen Warnton und bekommen den genauen Standort der Person angezeigt, die um Hilfe bittet.

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