Werdende Mütter genießen in Deutschland einen besonderen gesetzlichen Schutz. Neben den Mutterschutzfristen vor und nach der Geburt kann auch während der restlichen Schwangerschafts- und Stillzeit ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen werden, wenn die Arbeit die Gesundheit der Mutter oder des Kindes gefährden würde. Doch was bedeutet das für das Gehalt?
Was ist ein Beschäftigungsverbot?
Ein Beschäftigungsverbot kann entweder vom Arbeitgeber oder vom Arzt ausgesprochen werden, wie die AOK erklärt. Der Arbeitgeber kann ein betriebliches Beschäftigungsverbot verhängen, wenn die Gefährdungsbeurteilung ergibt, dass der Arbeitsplatz für eine Schwangere gesundheitliche Risiken birgt. Lassen sich diese Risiken weder durch Anpassung der Arbeitsbedingungen noch durch Versetzung vermeiden, darf die Frau nicht weiterarbeiten.
Zu solchen Risiken zählen laut dem Familienportal des Bundesfamilienministeriums unter anderem:
- Arbeiten mit erhöhter Unfallgefahr
- Akkord-Arbeit und Fließband-Arbeit
- Nachtarbeit, also Arbeit in der Zeit von 20.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr morgens
- Arbeiten mit gesundheitsgefährdenden Stoffen, Strahlung, Staub, Gasen, Dämpfen, Hitze, Kälte, Nässe, Erschütterungen, Lärm oder infektiösem Material
Neben dem betrieblichen Beschäftigungsverbot kann auch ein ärztliches Beschäftigungsverbot ausgesprochen werden, etwa, wenn die Gesundheit der werdenden Mutter oder die des Kindes durch die Arbeit gefährdet wäre, zum Beispiel bei Komplikationen in der Schwangerschaft. Die Ärztin oder der Arzt entscheiden dann, ob und in welchem Umfang die Beschäftigung untersagt wird.
Beschäftigungsverbot in der Schwangerschaft: Was passiert mit dem Gehalt?
Auch wenn Schwangere aufgrund eines Beschäftigungsverbots nicht arbeiten dürfen, bleibt das Einkommen laut der AOK gesichert. Denn: Sie erhalten den sogenannten Mutterschutzlohn. Dieser entspricht dem durchschnittlichen Bruttogehalt der letzten drei abgerechneten Monate vor Beginn der Schwangerschaft. Wie die Techniker Krankenkasse erklärt, können sich Arbeitgeber die Kosten für den Mutterschutzlohn von der Krankenkasse erstatten lassen.
Ein Beschäftigungsverbot in der Schwangerschaft bedeutet also, dass die Arbeit vorübergehend ruht, das Gehalt jedoch weiter fließt. Der Mutterschutzlohn sorgt so dafür, dass werdende Mütter sich auf das konzentrieren können, was wirklich wichtig ist: ihre Gesundheit und die ihres Kindes.
Gut zu wissen: Der Staat fördert Familien durch finanzielle Hilfen, etwa durch Steuererleichterungen. Zu den Steuerentlastungen für Eltern zählen der Kinderfreibetrag und der Freibetrag für den Betreuungs-, Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf.
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