Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) ist einer der größten Arbeitgeber in der deutschen Medienbranche. In den durch Rundfunkbeiträge finanzierten Landesrundfunkanstalten und Gemeinschaftseinrichtungen der ARD waren laut Angaben des Senders zum 31. Dezember 2024 knapp 20.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Vollzeit beschäftigt. Das ZDF unterhielt 2024 fast 4000 Vollzeitstellen. An der Spitze des ÖRR stehen die Intendantinnen und Intendanten, die die Sendeanstalten leiten und dafür verantwortlich sind, dass das Programm den Programmanforderungen entspricht. Die verantwortungsvolle Aufgabe kann sich aus finanzieller Sicht lohnen.
Wie viel verdienen die Intendanten der ARD?
Die ARD setzt sich aus neun Landesrundfunkanstalten zusammen, die allesamt unabhängig und für die Programmgestaltung in ihrer jeweiligen Region verantwortlich sind, wie die ARD auf ihrer Website erklärt. Jede Anstalt hat eine eigene Intendantin oder einen eigenen Intendanten. Das Gehalt der ARD-Bosse ist bekannt, da die Gehaltsstruktur beim gebührenfinanzierten Sender transparent gehalten ist. Nun veröffentlichte die ARD eine neue Liste, auf der die Gehälter der Intendantinnen und Intendanten für das Jahr 2024 aufgezeigt werden.
Top-Verdiener war im Jahr 2024 demnach WDR-Intendant Tom Buhrow, der ein Grundgehalt von 427.900 Euro einstrich. Im Vorjahr hatte der Journalist rund 413.000 Euro verdient. Anfang 2025 wurde Buhrow durch Katrin Vernau ersetzt, die laut der Zeit 348.000 Euro im Jahr verdienen soll.
Zusätzlich zum Grundgehalt erhalten Intendantinnen und Intendanten Sachbezüge, die privat versteuert werden müssen. Unter diese fallen beispielsweise Dienstwagen oder Bahncards. Buhrow erhielt 2024 Sachbezüge im Wert von 21.900 Euro.
Die Gehaltsliste der Intendantinnen und Intendanten der ARD im Überblick.
Intendantin/Intendant | Grundgehalt 2024 | Sachbezüge | Rundfunkanstalt |
---|---|---|---|
Tom Buhrow | 427.900 Euro | 21.900 Euro | Westdeutscher Rundfunk (WDR) |
Prof. Dr. Kai Gniffke | 392.530 Euro | 7816 Euro | Südwestrundfunk (SWR) |
Joachim Knuth | 360.371 Euro | 5701 Euro | Norddeutscher Rundfunk (NDR) |
Dr. Katja Wildermuth | 340.267 Euro | 7304 Euro | Bayerischer Rundfunk (BR) |
Dr. Yvette Gerner | 284.536 Euro | 0 Euro | Radio Bremen |
Ralf Ludwig | 280.750 Euro | 17.661 Euro | Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) |
Florian Hager | 255.000 Euro | 9315 Euro | Hessischer Rundfunk (hr) |
Martin Grasmück | 245.000 Euro | 1801 Euro | Saarländischer Rundfunk (SR) |
Ulrike Demmer | 220.000 Euro | 13.925 Euro | Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) |
Neben den Intendantinnen und Intendanten beschäftigt die ARD auch eine Programmdirektorin oder einen Programmdirektor. Aktuell nimmt diese Stelle Christine Strobl ein, die dafür mit einem Grundgehalt von 284.827 Euro vergütet wird.
Wie viel verdient der ZDF-Intendant?
Das ZDF agiert bundesweit, weswegen es nur eine Intendantin oder einen Intendanten hat. Aktuell hat Norbert Himmler das Sagen, der im Jahr 2024 laut Sender-Angaben 382.560 Euro verdiente und Sachbezüge im Wert von 8617 Euro einstrich. ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke kam auf ein Grundgehalt von 245.880 Euro und Sachbezüge in Höhe von 5106 Euro.
Wie viel verdient der Intendant der Deutschen Welle?
Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist auch der Auslandrundfunk Deutsche Welle (DW). Der Auftrag der Rundfunkanstalt wurde im Deutsche-Welle-Gesetz festgehalten. Darin heißt es: „Die Angebote der Deutschen Welle sollen Deutschland als europäisch gewachsene Kulturnation und freiheitlich verfassten demokratischen Rechtsstaat verständlich machen. Sie sollen deutschen und anderen Sichtweisen zu wesentlichen Themen vor allem der Politik, Kultur und Wirtschaft sowohl in Europa wie in anderen Kontinenten ein Forum geben mit dem Ziel, das Verständnis und den Austausch der Kulturen und Völker zu fördern. Die Deutsche Welle fördert dabei insbesondere die deutsche Sprache.“
Auch die DW hat eine Intendantin oder einen Intendanten. 2024 strich DW-Intendant Peter Limbourg laut ARD-Angaben ein Grundgehalt von 290.000 Euro ein. Sachbezüge erhielt er im Wert von 6367 Euro. Am 1. Oktober 2025 wurde Limbourg von Barbara Massing abgelöst.
Auch interessant: Das Gehalt stellt oft ein Tabuthema dar, bei dem Männer häufiger lügen als Frauen, wie eine Studie zeigt. Zum Jahr 2026 könnte das Lohntransparenzgesetz für Lockerungen rund um die Kommunikation sorgen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden