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Rente erst mit 73 Jahren? Das fordern Regierungsberater jetzt

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Rente erst mit 73 Jahren? Das fordern Regierungsberater jetzt

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    Derzeit liegt das Renteneintrittsalter bei maximal 67 Jahren. Das könnte sich künftig ändern.
    Derzeit liegt das Renteneintrittsalter bei maximal 67 Jahren. Das könnte sich künftig ändern. Foto: auremar, stock.adobe.com (Symbolbild)

    In Deutschland ist das Renteneintrittsalter klar geregelt. Versicherte, die 1964 oder später geboren wurden, können in Deutschland mit 67 Jahren in Rente gehen. Da das Renteneintrittsalter stufenweise angehoben wird, können ältere Jahrgänge früher in den Ruhestand gehen. Langjährig Versicherte, also diejenigen, die bereits 35 Beitragsjahre gesammelt haben, haben die Möglichkeit bereits mit 63 Jahren in Rente zu gehen, allerdings müssen Abschläge bis zu 14,4 hingenommen werden, wie die Deutsche Rentenversicherung mitteilt. Regierungsberater fordern nun, dass das der Renteneintritt künftig erst ab 73 Jahren möglich sein soll.

    Renteneintritt ab 73: Was plant die Politik?

    Das Renteneintrittsalter zu erhöhen, ist immer wieder Teil der öffentlichen Debatte. In den vergangenen Jahren äußerten sich immer wieder Politiker und Ökonomen zu einer Erhöhung, da dies nicht nur die marode Rentenversicherung vor einem Kollaps bewahren soll, sondern auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) forderte zuletzt die Rente mit 70 und erntete dafür harte Kritik. Ein neuer sogenannter „wissenschaftlicher Beraterkreis“ bläst nun allerdings ins gleiche Horn und legt sogar noch einen drauf: Rente mit 73.

    In dem Gutachten, das der Bild vorliegt, heißt es, dass das Renteneintrittsalter schrittweise bis zum Jahr 2060 auf 73 Jahre ansteigen soll. Dem Gremium gehören die Wirtschaftswissenschaftler Professor Justus Haucap von der Universität Düsseldorf, Professor Stefan Kolev vom Ludwig-Erhard-Forum, Professor Volker Wieland vom Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS) und die Wirtschaftsweise Professor Veronika Grimm von der Technischen Universität in Nürnberg an.

    Den Ökonomen zufolge stehe Deutschland wirtschaftlich vor immensen Herausforderungen: „Seit Jahren stagniert die Wirtschaftsleistung, während vergleichbare Volkswirtschaften deutlich dynamischer wachsen.“ Ursachen seien ein zu geringes Produktivitätswachstum und strukturelle Demografieprobleme. „Wir werden mehr arbeiten müssen, wenn wir den Umfang der Sozialversicherungen bewahren wollen, ohne zeitgleich den nachfolgenden Generationen noch mehr Lasten zu hinterlassen. Das Renteneintrittsalter muss an die Lebenserwartung gekoppelt werden“, schreiben die Experten.

    Rente mit 73: Welches Land dient als Vorbild?

    Der wissenschaftliche Beraterkreis benennt Dänemark als Vorbild für die Forderungen, wo das Renteneintrittsalter an der Lebenserwartung hängt. Im Mai 2025 beschloss das Parlament mit großer Mehrheit, dass der Renteneintritt bis 2040 auf 70 Jahre ansteigen soll und das, obwohl die Demografie dort weniger stark ausgeprägt ist, als in Deutschland. Dies betrifft alle Dänen, die nach dem 31. Dezember 1970 geboren wurden. In Dänemark wird das Renteneintrittsalter seit 2006 immer wieder an die Lebenserwartung angepasst. Damals lag es bei 65 Jahren. Steigt die Lebenserwartung wie in der Prognose, dann würde 2060 das Renteneintrittalter bei 73 Jahren liegen.

    Das Rentenalter an die Lebenserwartung zu koppeln, war auch hierzulande immer wieder in der Diskussion. Unter anderem schlug Veronika Grimm diese Regelung bereits 2023 vor. Damals erklärte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe eine Formel, wie man künftig vorgehen könnte: Wenn die Lebenserwartung um ein Jahr zunehme, sollen zwei Drittel dieses Jahres für die Erwerbsarbeit zur Verfügung stehen und ein Drittel für den Ruhestand.

    Auch Bundeskanzler Friedrich Merz, damals noch CDU-Bundesvorsitzender, hatte bereits den gleichen Vorschlag. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte er, man dürfe nicht immer wieder in die „alte Debatte“ verfallen, „ob wir mit 67 oder 70 Jahren in Rente gehen sollen“. Seine Idee: „Besser wäre es, die steigende Lebenserwartung in zusätzliche Arbeit und zusätzlichen Rentenbezug aufzuteilen.“

    Rainer Dulger, Präsident des Arbeitsgeberverbandes BDA, sieht das Rentensystem vor einem Zusammenbruch, wie er der Bild am Sonntag erklärte. Nur noch ein späterer Eintritt in die Rente könne vor einem Kollaps bewahren.

    Übrigens: Ein höheres Renteneintrittsalter mit 68 oder sogar 70 Jahren könnte also auch in Deutschland kommen. In einem Nachbarland hingegen ist sogar eine Rente mit 59 Jahren möglich. Die Wissenschaft geht aber davon aus, dass wir ab der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts mit 85 Jahren in Rente gehen.

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