Die Zahl der durch Zecken übertragenen Krankheiten in Bayern steigt weiterhin an. Darauf macht das Landratsamt Haßberge in einer Pressemitteilung aufmerksam. Besonders die Lyme-Borreliose verzeichne einen Anstieg der gemeldeten Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahl der FSME-Fälle bleibe auf hohem Niveau, heißt es in dem Schreiben. Die Behörde will mit dem Papier deshalb die Bürgerinnen und Bürger für wichtige Schutzmaßnahmen sensibilisieren.

Laut Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach wurden bis Ende Juli 2025 in Bayern 2940 Fälle von Lyme-Borreliose gemeldet – dies sei ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 2436 Fällen. Die bakterielle Infektion ist die häufigste durch Zecken verursachte Krankheit in Deutschland. Besonders wichtig sei eine frühzeitige Diagnose, da unbehandelte Borreliose zu langwierigen Nerven- und Gelenkentzündungen führen könne. Die typische Wanderröte sei ein erstes Warnzeichen.
Viren können Gehirnhautentzündung auslösen
Zudem wurden bayernweit im laufenden Jahr laut Landratsamt Haßberge bisher 153 Fälle von FSME, einer Hirnhautentzündung durch Zeckenviren, gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr mit 187 Fällen bleibe die Zahl hoch. Die Behörde empfiehlt daher dringend die Impfung gegen FSME, insbesondere in der aktuellen Jahreszeit, in der Zecken aktiv sind – auch im Winter.

Die Pressemitteilungen nennt auch die bisherigen Zahlen für den Landkreis Haßberge: Hier seien 2025 bereits 34 Borreliose-Fälle und 3 FSME-Erkrankungen gemeldet worden, die die Fallkriterien des RKI erfüllten. Jana Bauer-Armbruster, Leiterin des Gesundheitsamts Haßberge, rate daher allen Bürgerinnen und Bürger, sich bei Aufenthalten in der freien Natur vor Zeckenbissen zu schützen.
Bissstelle mindestens vier Wochen beobachten
Die Pressemitteilung zitiert die Ärztin mit den Worten: „Tragen Sie helle, geschlossene Kleidung und nutzen Sie Zeckenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut. Suchen Sie sich nach Aufenthalten in der Natur sorgfältig nach Zecken ab und entfernen diese mit einer zur Zeckenpinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte. Anschließend sollte die umgebende Haut der Bissstelle in den nächsten vier Wochen danach auf Anzeichen einer Borreliose-Infektion selbst kontrolliert werden. Bei Auftreten einer Wanderröte oder anderen unspezifischen Allgemeinsymptomen mit Fieber, Kopf- oder Gelenkschmerzen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Die Wanderröte ist durch einen roten Randsaum mit einer zentralen Abblassung gekennzeichnet.“
Zudem empfehle die Ständige Impfkommission (STIKO) die FSME-Impfung für alle, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten. Der gesamte Freistaat Bayern als Risikogebiet eingestuft.
Das Landratsamt bietet gemeinsam mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) online kostenlose Informationsmaterialien an, um die Bevölkerung für den Zeckenschutz zu sensibilisieren. Informationsbroschüren könnten ebenfalls im Gesundheitsamt in Haßfurt abgeholt werden. (mcs)
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